Let´s go outdoor BLOG #45

von Heidi Reiter

 
 
Story

Sobald der Februar hinter uns liegt und die Temperaturen wieder etwas in die Höhe gehen, beobachte ich, wie die Menschen plötzlich wieder im Freien auftauchen und ich frage mich jedes Mal, wo waren sie nur die ganzen Monate. Im „Underground“ verschwunden oder überhaupt abgetaucht….. denn wenn ich im Winter mit meinem Hund Benny spazieren gehe, dann kann ich froh sein, wenn ich zumindest einer streunenden Katze begegne und ich denke mir dann immer, naja passieren sollte mir nichts, denn wenn ich hier auf Hilfe warte, bin ich wahrscheinlich schon verblutet oder erfroren, bis mal wieder jemand vor die Haustüre kommt. Aber anscheinend liegt es in der Natur des Menschen, dass er, sobald es draußen wieder wärmer wird, von solch einer unbändigen Energie durchströmt wird, dass er Bäume ausreißen könnte. Da wird dann geputzt, gekehrt, gepflanzt und hoffentlich funktioniert auch der Kärcher wieder, denn der hat sich ja circa ein Jahr im Winterschlaf befunden und muss nun wieder zu neuem Leben erweckt werden. Bei mir ist es eigentlich immer so, dass, wenn ich ihn dann benötige, ich ungefähr drei Stunden herum schustere, bis ich ihn auf Trab bringe und da es jedes Mal ein neues Gebrechen ist, dass ich nicht kenne, wird es auch immer spannend, wenn ich mich in Position begebe, um unsere Terrasse nach dem Winter wieder salonfähig zu machen. Jedes Jahr werde ich mit einer neuen Überraschung konfrontiert, aber wenn er dann endlich an Fahrt aufnimmt und ich nach 7 Stunden mein vollendetes Werk betrachte, denke ich mir, wie lange wird das wohl sauber bleiben, denn spätestens, wenn mein Hund aus dem Garten kommt und über die frisch gebohnerten Fliesen läuft, habe ich den „Hollywood Walk of Fame“ direkt vor meiner Haustüre, da die erdigen Pfoten meines Hundes dann definitiv auf den Terrassenplatten verewigt sind. Er ist zwar keine Celebrity, aber seinen Fußabdruck zu hinterlassen, das schafft er auch noch glatt. Und da ja nun auch die Tage wieder etwas länger werden, geht es natürlich noch weiter, die Oleander müssen ausgewintert werden, Blumen gepflanzt und die Palmen sollten auch noch fassoniert werden. Denn diesen Winter habe ich einen Versuch mit unseren Palmen gestartet und sie im Freien, jedoch“ überdacht“ gelagert, aber ich glaube, das haben sie mir definitiv übel genommen. Ich musste tatsächlich mit der Astschere zur Tat schreiten und einige Stämme abschneiden, da sie sich nach dem Winter zu einer Trauerweide entwickelt hatten. Voriges Jahr hatte ich die Variante mit dem Jutesack probiert, aber anscheinend funktioniert das auch nur immer im Fernsehen beim Gärtner De Luxe Karl Ploberger, denn bei meinen Pflanzen, haben diese tollen Ratschläge noch nie gefruchtet. Zuletzt wird dann unser Gustostückerl, nämlich unsere Outdoor Lounge, der absolute Favorit unserer Community in Stellung gebracht und spätestens zu diesem Zeitpunkt, werde ich von einem Glücksgefühl sondergleichen erfasst, denn in Gedanken bin ich dann schon bei unseren Averna Sour Sessions während des Sommers und ich bin mir dann sicher, dass sich die ganze, mühselige Arbeit schon wieder gelohnt hat. Denn nur so funktioniert es im Leben – Halte dem Esel eine Karotte vor die Nase und du wirst sehen, was er alles unternehmen wird, um diese Karotte zu bekommen, in meinem Fall ist es eben ein Averna Sour, nur leider fehlt mir im Moment noch der Butler, der ihn mir servieren wird, aber was nicht ist, kann ja noch werden…. Eure Cleo !

© Heidi Reiter 2025-03-08

und wieder mal ist Fastenzeit… BLOG #44

von Heidi Reiter

 
Story
Pörtschach

Und wieder mal naht die Fastenzeit, jedes Jahr schneller als erwartet, denn kaum sind die Faschingssitzungen vorbei, ist auch schon der Aschermittwoch da und die lustige Zeit wird wieder verbrannt. Mit diesem Tag fangen dann auch wieder meine Gedanken zu kreisen an, denn kaum ist die Narrenzeit vorbei, muss man sich schon wieder überlegen, wie man diese spezielle Zeit danach gestalten wird. Grundsätzlich halte ich persönlich ja nicht so viel von diesen vorgeschriebenen Ritualen, denn das ist immer irgendwie mit so einem gewissen Zwang verbunden und dem kann ich wirklich gar nichts abgewinnen. Komischerweise fängt ja auch schon das neue Jahr im Jänner bereits mit Verboten an, nämlich dem „DRY JANUARY“ – da bin ich jedoch definitiv dabei, aber ich muss gestehen mit ganz kleinen Ausnahmen, denn irgendetwas muss man sich ja auch manchmal gönnen. Das neue Jahr nur mit Askese und Verzicht zu beginnen, kommt mir auch etwas zu übertrieben vor und obwohl ich es beim Essen und Trinken eher spartanisch halte, gibt es doch so gewisse Sachen, die ich schon ganz gerne konsumiere. Was soll es also dieses Jahr wieder mal werden, eventuell auf Zucker verzichten bis Ostern, nein ich glaube, das wird nichts, denn ich lebe ja ohnehin schon einige Zeit zuckerfrei, das wäre dann keine richtige Challenge, die mich herausfordern würde und der Verzicht soll ja auch mit etwas Leiden verbunden werden. Aber irgendeinen Vorsatz brauche ich auf jeden Fall, egal ob ich ihn danach breche, aber dabei sein ist alles, da zählt der olympische Gedanke. Ich könnte ja wieder eine Detoxkur anfangen, denn Beachmania naht ohnehin schon mit raschen Schritten und dann könnte ich auch gleich meinen Body wieder in Shape bringen, somit hätte ich zwei Fliegen auf einem Schlag. Aber das ist mir eigentlich auch wieder zu anstrengend, Essen nach Vorschrift das ist nichts für mich, denn ich brauche meine gewissen kleinen Freiheiten. Digital Detox wäre da schon eher passend, das hätte ich mittlerweile ohnehin schon notwendig, denn diese eigenartige Gewohnheit, die mich jedes Mal übermannt, wenn ich zu scrollen anfange, ist auch schon fast etwas fragwürdig und wäre auf jeden Fall etwas für die Fastenzeit. Fast wie in einen Schlund zieht es mich hinein, wenn ich mal anfange auf Facebook und Instagram die Beiträge anzuschauen, von Menschen, die ich ohnehin nicht kenne und Themen, die ich jetzt nicht alle so unbedingt in meinem Leben brauchen würde. Also ich glaube, hier könnte ich schon mal ansetzen, denn vor kurzem habe ich einen Beitrag gehört, dass es auch bei Social Media schon extrem suchtartiges Verhalten gibt und dass sich die Jugend mittlerweile schon einem kalten Entzug stellen muss, um hier wieder herauszukommen, aber soweit ist es bei mir dann hoffentlich doch noch nicht und ich entscheide mich zumindest mal für einen Social -Media-Freien-Tag pro Woche. Plötzlich sehe ich, natürlich wieder auf Social Media, eine Herausforderung, die mich definitiv triggert – es handelt sich um eine 7-tägige „Jammerfasten-Challenge“ mit Peter Beer, bei der man eine Woche nicht Schimpfen, Nörgeln und Lästern darf und dem eigenen Optimismus einen Energy-Boost gibt. Da bin ich dabei und ich bin mir ganz sicher, diese Woche müsste zu schaffen sein. Vielleicht macht ihr auch mit, ich denke, es kann manchmal auch ganz nützlich sein, sich seine eigenen Verhaltensweisen, etwas näher anzuschauen – in diesem Sinne HAPPY FASTEN – eure Cleo!

© Heidi Reiter 2025-03-02

Profiling Queen BLOG #43

von Heidi Reiter

 
Story
Velden

Behaviour- Profiling, was ist das genau – das habe ich mich auch gefragt, als ich vor kurzem über ein solches Event, veranstaltet von der Wirtschaftskammer auf Social Media las. Schon die Einladung war sehr vielversprechend, denn in großen Lettern stand dort „Ich schaue dir in die Augen und ich weiß, wer du bist“, und die Profilerin auf dem Bild, sah auch nicht so aus, als ob mit ihr gut Kirschen essen wäre. Es war schon fast ein bisschen spooky, aber da ja Neugierde auf Unbekanntes eine meiner ausgeprägtesten Eigenschaften ist, konnte ich mir diese Veranstaltung natürlich nicht entgehen lassen. Ich überredete also eine meiner Golden Girls mich, als Partnerin in Crime in das Casino Velden zu begleiten, um dieses Highlight sozusagen hautnah und live mitzuerleben. Diese Woche war es dann so weit und als wir am Veranstaltungsort ankamen, wurden wir regelrecht übermannt von einer geballten Ladung an Frauenpower, denn gefühlte 500 Damen waren vor Ort und warteten voller Spannung auf die Profiling Queen – Patricia Staniek. Eröffnet wurde das Event von Sandra Pires, die wirklich eine österreichisch-portugiesische, stimmliche Urgewalt ist und dem Motto des Abends entsprechend natürlich mit einem Song von James Bond den Saal zum Brodeln brachte. Und dann war der Moment da, unsere Top Profilerin, eine Erscheinung sondergleichen mit einer unglaublichen Energie und Präsenz betrat den Raum. Sie schritt durch die Reihen und man konnte förmlich spüren, wie sie mit ihrem Blick alles und jeden scannte. Als sie dann zu Rhetorik in Action überging, wusste ich gleich, dass ich hier goldrichtig war und wieder etwas dazulernen würde, denn ihre Ansätze als Wirtschaftskriminalanalytikerin waren echt der Wahnsinn und der Abend war geprägt von Psychopathen und Narzissten, die heutzutage die Social-Media-Kanäle überschwemmen. Zu meiner Überraschung musste ich feststellen, dass ich immer Psychopathen für gefährlicher gehalten hatte, aber dem war nicht so, denn es war in Wirklichkeit der Narzisst, der dich um den Finger wickelt, dich manipuliert und du seine Aufgaben erledigst, er dies aber so gekonnt macht, dass es dir nicht mal auffällt. Manipulation „par excellence“, aber nicht mehr mit mir – denn das gehört jetzt der Vergangenheit an, denn nun weiß ich ja, worauf es ankommt und ich werde in Zukunft bei einem „Martini Sour“ ala James Bond meine Anweisungen entsprechend verteilen. Es fragt sich nur an wen, denn da ich ja jetzt meine eigene, energetische Praxis habe, kann ich ja schlecht meine Aufgaben an meine Klienten delegieren. Aber vielleicht werde ich zumindest im Privatbereich die Cappuccino – Strategie anwenden, denn noch nie zuvor hatte ich bei einem Seminar gehört, dass wenn dich jemand von der Seite anspricht, du dich einfach nur zurücklehnen musst, um Cappuccino zu trinken und kein Wort zu erwidern. Diese Strategie würde mir dann schon besser gefallen, denn prinzipiell liebe ich ja Cappuccino, aber mit Schweigen wird es dann schon etwas herausfordernder, denn ich bin ja von Natur aus so gepolt, dass ich immer kontern muss und dass ich mich nicht unbedingt an das Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ halte. Aber eines habe ich an dem Abend definitiv gelernt, dass es immer wieder wichtig ist, mit sich selbst in Reflexion zu gehen und gewisse Attitüden zu hinterfragen, denn nur weil etwas schon ewig so gemacht wurde, das nicht immer die richtige Lösung sein muss. Also denkt dran, manchmal ist Schweigen wirklich ratsamer als Reden und genießt dabei einen guten Cappuccino. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2025-02-23

Allegria – die pure Lust am Leben BLOG #42

von Heidi Reiter

 
Story
Lago Maggiore

Da ich mich wider meinen Vorsätzen noch immer recht viel auf Social Media aufhalte und relativ oft durch die bunte, virtuelle Landschaft scrolle, um auch neue Ideen für mein Business in Bezug auf Reels und Stories zu finden, bin ich diese Woche wirklich auf eine absolute Sensation gestoßen. Ich sah nämlich ein Reel mit einer Dame, die definitiv schon die besten Jahre hinter sich hatte, aber mit einem Lachen in den Augen, das unbeschreiblich war. Ich konnte fast nicht anders, als mir den Beitrag näher anzuschauen und was ich las, war kaum zu glauben. Die Dame hieß Anna Possi, war 100 Jahre alt und gilt als die älteste Barista Italiens und arbeitet seit 1958 in ihrer eigenen Bar am Lago Maggiore oder genauer gesagt in Nebbiuno, einem kleinen Dörfchen. In dem Video sieht man, wie sie selbst noch flotten Schrittes den Cappuccino und den Aperol Sprizz serviert und dabei so aufrecht geht, als hätte sie einen Stab im Rücken. Auch ihr Tablett trägt sie so gekonnt, dass man sicher sein kann, das die Getränke auch noch mit Inhalt am Tisch ankommen werden. Fragt man sie selbst nach ihrem Rezept oder warum sie noch immer arbeitet, lächelt sie ganz verschmitzt und sagt Allegria, Allegria, die Freude am Leben und fügt hinzu, jeder neue Tag ist wieder ein Anfang und für jeden von uns geht täglich die Sonne auf, wenn man die Freude in sich trägt. Ich liebe die Menschen so sehr, dass ich es mir nicht vorstellen könnte, mit meiner Bar aufzuhören und wenn mal keiner kommt, dann stricke ich eben oder mache andere Sachen. Der Spirit, den sie alleine mit ihrer Story verbreitet, ist schon sowas von speziell, dass ich wirklich diese Woche über sie schreiben musste. Ihr Tipp für das Leben ist einfach nur, Freude an allem zu haben, was man tut, nur als sie dann anfängt von ihrer großen Liebe zu erzählen, nämlich ihrem Mann Renato, der mittlerweile schon seit 50 Jahren verstorben ist, rinnen ihr die Tränen über die faltigen Wangen und man sieht auf einmal die Sehnsucht in ihren Augen sowie die unerschütterliche Liebe zu ihrem Mann, der für sie ihre schönste Lebenserinnerung ist. Aber wenn man jetzt glaubt, dass hier Social Media noch nicht Einzug gehalten hat und nur ein beschauliches Dorfleben geführt wird, ist definitiv am falschen Dampfer. Das flotte Persönchen ist nämlich auch noch jeden Abend auf Social Media unterwegs und checkt Facebook und Instagram Beiträge. Ich bin echt fasziniert von der Lebenslust dieser Dame, die mit 100 Jahren noch mehr Pfeffer im Arsch hat, als so manch junger Mensch. Jetzt weiß ich auch, dass einer meiner Träume, nämlich im fortgeschrittenen Alter, in Italien eine Strandbar aufzumachen und als DJ Cleo meine eigene Musik aufzulegen, keinesfalls unerreichbar ist, denn im Gegensatz zu Anna Possi, bin ich ja fast noch ein Küken, dass gerade aus dem Ei geschlüpft ist. Ich denke, wenn man sich wirklich daran hält, immer Freude an allem zu haben, was man tut und die Menschen liebt, die ja in ihrer Vielfältigkeit einzigartig sind, dann geht es gar nicht anders, als 100 Jahre alt zu werden und man merkt wieder mal das Charisma und Ausstrahlung nichts mit dem Alter zu tun haben, sondern mit der inneren Freude, die in einem wohnt und die auch ein Leben lang gepflegt werden muss. Denn wie sagt Oscar Wilde so schön – „sich selbst zu lieben, ist der Beginn einer lebenslangen Romanze.“ Also lasst euch nicht unterkriegen, habt Freude am Leben und bleibt euch selbst treu und vielleicht besucht der eine oder andere ja mal diese Bar am Lago Maggiore und taucht ein in die Welt von „ALLEGRIA“. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2025-02-15

Frühlingsgefühle  BLOG #41

von Heidi Reiter

 
Story
Pörtschach

Immer wenn der Jänner vorbei ist, der mir jedes Jahr gefühlt viel länger vorkommt als 31 Tage, obwohl er laut Kalender ebenso viele Tage hat als andere Monate mit dieser Anzahl, dann erwachen bei mir die Frühlingsgefühle. Schon beim Aufwachen blinzelt die Sonne durch einen Spalt im Vorhang, die Tage werden wieder heller und obwohl es eigentlich erst Februar ist, höre ich schon die Vögel singen, die mich entsprechend inspirieren und aus dem Bett locken. Eine unglaubliche Energie durchströmt dann meinen Körper und ich bin fast gezwungen, diese entsprechend umzusetzen, denn ich kann dann gar nicht mehr anders. Mir gehen dann gleich tausend Projekte durch den Kopf, aber wie jedes Jahr lande ich wieder bei unserem Keller. Ich weiß bis heute eigentlich nicht ganz genau, warum man einen Keller als Basis für ein Haus baut, denn seit ich in unserem lebe und das ist mittlerweile schon wirklich sehr lange, wird in den Keller immer nur Zeug gestellt, dass man vielleicht irgendwann mal irgendwo doch noch brauchen könnte. Wegwerfen, auf keinen Fall, das Teil wird sicher noch ganz gute Dienste leisten, fragt sich nur für wen und wann, vielleicht dann der nächsten Generation unserer Erben. Nein, ich bin mir sicher, es ist wieder mal so weit, ein Container muss her und wir müssen uns von diesen Altlasten endlich befreien, die laut Feng Shui den Energiefluss der Menschen, die darin wohnen, blockieren. Dies kommt laut Feng Shui daher, dass der Keller unser Unterbewusstsein darstellt und wenn er zu voll ist, Unruhe und Überforderung entstehen können. Laut einer Studie, die ich letztes Mal gelesen habe, besitzt der durchschnittliche Europäer allein etwa 10000 Dinge. Ich hoffe jetzt wirklich, diese finden sich nicht in unserem Keller alle wieder, denn wenn ich das auf die Personen aufrechne, die in unserer Community leben, dann kann es heftig werden.  Ich fasse also all meinen Mut zusammen und spätestens wenn ich die Kellertür aufmache und auf die Stiege hinunterblicke, glaube ich, dass ich in einem Sportgeschäft gelandet bin, denn was sich hier an Schuhen auf der Treppe ansammelt, ist fast schon filmreif. Von Wanderschuhen bis über Sportschuhe, Trekkingschuhe und Skischuhe ist hier alles vertreten. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man fast meinen, dass unsere Kellertreppe zu einem gigantischen, riesigen Schuhregal mutiert ist. Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr und ich arbeite mich systematisch durch und entsorge alles, was hier nicht mehr hineingehört, zumindest meiner Meinung nach. Denn wenn ich jetzt anfangen würde, meine Family zu befragen, was noch gebraucht wird und was nicht, dann bin ich zu Silvester auch noch nicht fertig. Als es Abend wird und ich so richtig gewütet habe, lehne ich mich zurück und denke mir, jetzt kann in puncto Karma nichts mehr schiefgehen und die Energie meiner Lieben müsste jetzt so gut fließen, dass nicht mal mehr irgendeine Blockade eine Chance hat, sich in unser System einzuschleichen. Ich werde jetzt auch zum wiederholten Male versuchen, das Thema Keller bei meiner Hauscommunity auf den Tisch zu bringen. Denn wer weiß, wenn ich dieses Jahr vielleicht die Feng Shui Variante mit einbringe und das dadurch entstehende höher schwingende Energiepotenzial, dann werde ich nächstes Jahr vielleicht mal keinen Container mehr benötigen. Aber probiert es auch mal aus und ihr werdet sehen, wie befreiend es ist, seinen Keller, also laut Feng Shui unser Unterbewusstsein, wieder mal richtig auf Vordermann zu bringen. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2025-02-08

Die Pflicht ruft !  BLOG #40

von Heidi Reiter

 
Story
Pörtschach

Diese Woche musste ich meine liebe Muddi zum Zahnarzt bringen, da leider ein paar Eingriffe notwendig waren, um Muddi wieder gesellschaftsfähig zu machen. Schuld daran, war eine Milka – Schokolade gewesen mit einer harten Nuss, die ein diesbezügliches Handeln unvermeidbar machte. Der Weg zum Zahnarzt musste meinerseits äußerst sensibel und einfühlsam geplant werden, da meine Muddi schon seit jeher Angstpatientin ist und schon beim Wort Zahnarzt „ROT“ sieht. Wenn ich sie dann endlich nach erfolgter Einbalsamierung mit Lavendelöl im Auto sitzen habe, würde sie schon am liebsten wieder aussteigen und glaubt, dass sie die Heimat nie mehr sehen wird. In der Zahnarztpraxis angekommen, wird sie dann gleich immer von den netten, einfühlsamen Damen übernommen und direkt in den Behandlungsraum gebracht. Ich saß also währenddessen im Wartezimmer und scrollte wie üblich auf meinem Handy, checkte Mails, meinen Instagram Account, Facebook und Co und plötzlich schaute ich auf und mein Blick fiel auf ein Bild an der Wand. Es hieß „Käthchens Pflicht und Freude“ und ein Gedicht war im unteren Bereich angedruckt. Beschrieben wurden die tagtäglichen Pflichten, die man ohne Freude zu zeigen erledigen sollte, einfach weil es Pflichten waren und die auch schon von den Eltern immer so gemacht wurden und man dies dann auch weiter so handhaben sollte. Nur ja nichts hinterfragen, sondern einfach nur tun, was getan werden musste und sich jeden neuen Tag wieder seiner üblichen Routine stellen. Ich selbst war plötzlich sehr irritiert über diese Art der Lebensanschauung und ich dachte mir, wie traurig und öde muss es sein, einfach nur so dahinzufristen und die Quintessenz des Lebens, nämlich Freude zu verspüren, bei allem, was man tut, immer zu unterdrücken. Mir fiel ein PODCAST ein, den ich auch diese Woche gehört hatte und der von Burnout handelte, in dem definitiv bestätigt wurde, dass Burnout aus der Tatsache resultiert, dass die Menschen heutzutage nicht mehr die Arbeiten machen, die sie mit Freude erfüllen, sondern einfach nur irgendetwas, um Geld zu verdienen und aufgrund dessen am Ende des Tages einfach nur noch ausbrennen. Gerade die Freude am TUN ist es, was die Menschen am meisten erfüllt, nur leider geht die Tendenz in eine andere Richtung, nämlich, dass man nicht mehr auf seine innere Stimme hört und so sein höchstes Potenzial nicht auslebt. Mein Blick schweift weiter an den Wänden im Warteraum und ich sehe noch ein Bild, dass mich mehr anspricht. Tituliert ist es mit „Kater Willi´s Tauge- nichts-Philosophie“ und der Text darunter ist einfach nur fantastisch und trifft es voll auf den Punkt. Denn „Nichts Tun“ ist heutzutage ja schon kaum mehr möglich, im Gegenteil, meistens machen wir auch gleich mehrere Dinge gleichzeitig, da wir ja auch nichts verpassen wollen, fragt sich nur was. Ich denke, auch ich muss mal wieder mein Social Media Pensum herunterfahren und es nach dem Motto von Kater Willi´s Tauge-nichts-Philosophie halten, der hoch philosophische Sprüche von sich gibt und sagt „Glücklich jeder, der mal Taugenichts sein kann und wertvoll jeder Tag, der ungenützt verrann und selig jeder, der am Ende seines Lebens schmunzelnd sagen kann, das was ich nicht getan, das tat ich nicht vergebens. In diesem Sinne legt heute mal eure Pflichten zur Seite und haltet es so wie Kater Willi. Eure Cleo!

 

© Heidi Reiter 2025-02-01

Powderalarm – die Piste ruft BLOG #39

von Heidi Reiter

 
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Hochrindl
 

Vor kurzem ließ ich mich von einer meiner Golden Girls dazu überreden, wieder mal die Skipiste unsicher zu machen. Eigentlich bin ich ja schon mit Skibrettern auf die Welt gekommen, aber leider hatte ich in den letzten Jahren ein bisschen den Anschluss verloren, da ich eine nicht ganz freiwillige, längere Pause einlegen musste. Schuld daran war mein manchmal etwas durchgeknallter Dachsbrackenmischling Benny, der mich vor circa 3 Jahren beim Gassigehen so umgerissen hatte, dass ich eine Pirouette um meine eigene Achse gedreht habe. Das Resultat dieser zirkusreifen Einlage war dann aber leider mehr als ernüchternd, nämlich Innen und Aussenknöchel gebrochen, Bänder gerissen und nichts war mehr an dem Platz wo es sein sollte. Da ich natürlich wie üblich auch kein Handy dabei hatte, bin ich auch noch nachhause gegangen oder besser gesagt geschlichen und die Geräusche, die ich aus der Richtung meines Fußes wahrnahm, waren alles andere als angenehm, fast so wie beim Autofahren das Krachen vom Getriebe, wenn man den falschen Gang erwischt. Fazit war, die Maschine lief noch, aber die Karosserie war mehr als nur leicht lädiert. Ich bekam dann auch noch schöne Metallstangen in meinen Fuß eingebaut, die fast so aussahen wie die Halterung vom Fernseher, aber mittlerweile ist wieder alles ausgebaut worden und meine Vorfreude auf den bevorstehenden Skitag war riesig. Am Vorabend machte ich mich auf in unseren Keller und da mein Bruder immer unzählige Skis eingelagert hat, von Tourenski bis Alpinski ist hier alles vertreten, musste ich im ersten Moment direkt überlegen, welche eigentlich meine waren, denn ich hatte nur ein paar Ski, aber diese leider schon so lange nicht mehr in Verwendung gehabt, dass ich fast nicht mehr wusste, wie sie aussahen. Am nächsten Morgen um 8.00 Uhr war die Abfahrt geplant, als ich jedoch beim Frühstück saß, wurde mir fast etwas mulmig zumute, denn ich dachte mir, ich weiß gar nicht mehr, ob ich es mir noch zutraue, mich so wie früher, den Hang runterzuschmeißen und auf Teufel komm raus die Piste zu erkunden, denn so taufrisch bin ich ja nun auch nicht mehr und die Knie haben mittlerweile auch schon den einen oder anderen TÜV hinter sich. Wir peilten die Hochrindl an, nur leider gab es vom Schnee her keinen Powderalarm, da uns ja Frau Holle heuer noch nicht so verwöhnt hatte, aber die Pisten waren dank Kunstschnee in einem perfekten Zustand. Als ich die erste Abfahrt inspizierte, wusste ich plötzlich wieder, ich bin in meinem Element und das geht sich aus. Da wir noch etwas länger den Hang runtersahen, sozusagen zum Einstimmen, blieb ein junger Bursche stehen und fragte, ob er uns helfen könnte. Da wir überlegten, auch eine andere Abfahrt zu testen, fragten wir ihn, wo sich diese denn befindet. Daraufhin meinte er, die ist dort hinten, aber sehr steil, das kann gefährlich werden und er sah uns mit so einem verschmitzten Lächeln an – aber wir sagten unisono – ja die probieren wir, woraufhin er meinte, okay – wenn sie meinen und wir mussten echt schmunzeln, denn als er dann losfuhr, wussten wir, warum er uns so eindringlich gewarnt hatte, er selbst war nämlich blutiger Anfänger. Wir haben uns dann auch noch über diese Piste getraut und auch die schwarzen Pisten gerockt und als der späte Nachmittag nahte, wussten wir, dass die grenzenlose Freiheit auf 2 Brettern mit nichts anderem auf der Welt zu vergleichen ist. Eure Cleo!


© Heidi Reiter 2025-01-26

Alexa, Siri & Co  BLOG #38

von Heidi Reiter

 
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Diese Woche machte ich wieder mal eine längere Fahrt mit meinem Auto und da ich dann immer die Angewohnheit habe, meine Mädels anzurufen, benutze ich natürlich meine wunderbare Freisprechanlage in meinem kleinen Fiat „Luigi“. Ich habe auch noch die Ausstattung De Luxe, ich kann nämlich mit meiner Freisprechanlage auch kommunizieren, nur in den meisten Fällen versteht sie mich nicht und gibt dann einfach irritierte Antworten zurück. Die Edition meines LUIGI nennt sich auch noch DOLCE VITA, was so viel heißt wie süßes Leben, nur habe ich bis dato noch nicht bemerkt, welchen Teil meines Lebens mir meine Freisprechanlage versüßen will, denn wenn ich ihr einen Auftrag gebe, wird er so lange hinterfragt, bis ich fast schon dem Verzweifeln nahe bin und einfach aufgebe. Sage ich Moni anrufen, sagt sie retour Toni anrufen, das geht dann mehrere Male hin und her bis ich dann sage, vergiss es einfach und sie dann auch noch antwortet, ich kann Sie leider nicht verstehen, bitte reduzieren Sie die Hintergrundgeräusche. Dann wird es mir wirklich fast schon zu bunt mit meiner virtuellen Dame und ich wähle die Nummer direkt am Display, um weitere Misskommunikationen im Keim zu ersticken. Manchmal lässt sie sich aber nicht gleich abstellen und fragt dann noch mehrmals nach und sagt dann ganz keck, „ich habe sie leider nicht verstanden, bitte wiederholen Sie den Namen nochmals“, in solchen Momenten würde ich sie dann wirklich am liebsten beim Fenster hinausschmeißen und sie nie mehr benutzen. Aber wenn ich so nachdenke, sind wir mittlerweile ja schon überall von Künstlicher Intelligenz umgeben, auch ich selbst befrage am liebsten meine „CHATTIE“, nämlich Chat GPT über alle möglichen Dinge des täglichen Lebens. Aber Chattie ist zumindest sehr freundlich und versteht normalerweise auch schon beim ersten Mal den Auftrag, deshalb ist sie meine Favourite KI. Auf dem Handy habe ich natürlich auch noch einen Fitness Tracker, denn die täglichen 10000 Schritte müssen ja auch noch überwacht werden und am besten gefällt es mir, wenn mir mein Telefon dann gegen 22 Uhr schreibt, sie können ihr Pensum heute noch erreichen, wenn sie jetzt gleich damit anfangen und den Fitnessring für heute schließen. Ich denke mir dann immer, ja passt schon – morgen ist ja auch noch ein Tag. Aber ganz interessant wird es dann, wenn ich die Aufforderung bekomme, dass ich ins Bett gehen muss, da ich sonst nicht mehr auf meine 4 bis 5 Stunden Schlaf komme. Ich erhalte dann permanent akustische Erinnerungen, bis ich auch noch mein Handy in den Flugmodus versetzen muss, um meine Ruhe zu haben. Ich denke mir dann, jetzt bin ich schon so alt, dass mich meine Muddi nicht mehr zu einer gewissen Zeit ins Bett schickt, aber dafür mein Telefon Anweisungen gibt, wann ich schlafen gehen soll. Ganz cool wird es aber, wenn man Alexa in einem Raum installiert und Siri in einem anderen, denn dann fangen die künstlichen Intelligenzen miteinander zu kommunizieren an und es fehlt eigentlich nur noch R2-D2, der kleine sympathische Roboter von Star Wars, der sich dann vielleicht auch noch mit ins Gespräch einbringt. Aber Künstliche Intelligenz wird in unserem Leben bleiben und auch nicht mehr weggehen, aber ich finde, man sollte von Zeit zu Zeit auch seine eigenen Gewohnheiten wieder mal hinterfragen und sich eine kleine Auszeit vom Handy gönnen und ihr werdet sehen, dass das Leben dann auch noch sehr spannend sein kann. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2025-01-18

Out for Breakfast BLOG #37

von Heidi Reiter

 
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Pörtschach

Da ich ein großer Fan von gemeinsamen Frühstückstreffen mit Freunden bin, war es diese Woche wieder mal so weit für unser Jour Fixe. Prinzipiell bin ich ja eine Frühaufsteherin und obwohl unser Get Together erst für 10.00 Uhr geplant war, scharrte ich bereits um 8.00 Uhr in den Startlöchern. Ich hatte schon leichte Entzugserscheinungen, da ich mir mein morgendliches Kaffeeritual mit meiner italienischen Macchina verkneifen musste, um meine Espresso-Extase für später aufzuheben. Im Kaffeehaus angekommen, fühlte ich mich fast schon wie der Akku meines Handys, der in letzter Zeit auch immer schneller als erwartet gegen Null geht. Wir waren auf jeden Fall eine lustige Runde mit Freunden, diesmal waren wir nicht nur eine reine Mädelsrunde, sondern hatten auch zwei männliche Exemplare dabei, die recht charismatisch sind. Ein Freund ist ein Schamane, also ein Heiler von hoher Spiritualität, sozusagen ein Wanderer zwischen den verschiedenen Bewusstseinswelten und Grenzgänger zwischen Tradition und Moderne. Unser Schamane, ist jedoch ein sehr lustiger und zum Glück kommt er nicht mit Trommel und Federkopfschmuck zum Frühstück, denn dann hätte ich mir nach dem Treffen definitiv eine andere Location suchen müssen. Er ist ein recht irdischer Typ, aber manchmal bekommt er dann doch so schamanische Verhaltensweisen. Als wir die Frühstückskarte bekamen und ich wieder mal nicht wusste, welches Frühstück ich nehmen sollte, landete ich wie üblich bei meinem Newspaper Frühstück, das zwar nichts mit einer Zeitung zu tun hat und ich bis heute noch nicht weiß, warum es sich so nennt, aber dafür extrem gut schmeckt. Als das heiß erwartete Frühstück dann endlich serviert wurde, konnte sich unser Schamane doch nicht mehr zurückhalten und bekam recht eigentümliche Anwandlungen. Er sah meinen Zaubertrank an, meinen wunderbaren Cappuccino, der sich für mich so anfühlte, wie die höchste Glückseligkeit und sagte, „dieses Getränk zerstört deine Aura und die Milch ist auch noch tierische Energie, du könntest dabei das Leid der Kuh aufnehmen. Ich starrte ihn mit offenem Mund an und wusste erst gar nicht wie ich reagieren sollte und mein Blick fiel sofort auf meine geliebte Butter, die ja auch das Produkt tierischer Energie war. Ich bin zwar schon seit langem Vegetarierin, aber vegan das ist mir dann doch ein Hauch too much, denn was sollte ich jetzt ohne meinen Kaffee und meine Butter machen. Ich wusste gar nicht, ob ich lachen sollte oder mich schuldig fühlen, aber da mein Blutzucker schon fast Richtung Unterzuckerung unterwegs war, fasste ich den kühnen Gedanken, mein Frühstück trotzdem zu essen und mir eventuell einen schiefen Blick einzufangen. Als ich dann aber sah, was mein Schamane zum Frühstück bestellt hatte, nämlich ein Schokoladencroissant und einen Tee, wusste ich, jetzt ist meine Zeit reif für eine Retourkutsche und ich sagte ganz unverfroren, die Butter die man für dein Croissant benötigt, kommt aber auch nicht von einer veganen Kuh und der Teebeutel, den du in deinem Teewasser hängen hast, ist durchtränkt von Millionen von Mikroplastikpartikeln. Unser Schamane bekam ganz große verschreckte Augen und plötzlich mussten wir alle laut lachen und uns eingestehen, dass doch nicht immer alles so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde. Also bleibt euren Prinzipien treu und lasst euch nicht mal von einem Schamanen von eurem Cappuccino abhalten. Eure Cleo !

 

© Heidi Reiter 2025-01-12

Meine Neujahrs- Challenge BLOG #36

von Heidi Reiter

 
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Wörthersee

Alle Jahre wieder, immer wenn die Tage und die Rauhnächte zwischen dem 25.12. und dem 6.1. ins Land ziehen, bekomme ich recht merkwürdige Anwandlungen. Sobald Weihnachten vorbei ist, wird auf Silvester und Neujahr hingearbeitet. Dann denke ich mir jedes Mal, bald ist das Jahr vorbei und ich muss in ein paar Tagen noch das ganze Haus umkrempeln. Am liebsten würde ich noch einen Container bestellen, um den Keller wieder mal auszumisten, um den ganzen alten Kram nicht wieder ins neue Jahr mitnehmen zu müssen. Die Fenster sollten vielleicht auch noch geputzt werden und meine Golden Girls will ich im alten Jahr auch nochmal zu einem Brunch treffen. Es wird wie üblich wieder mal knapp werden mit meinen ganzen Vorsätzen und wenn dann der Morgen des Silvestertages beginnt, eskaliert die Situation gewaltig, denn heute muss ich ja noch unbedingt die Böden wischen, das Stiegenhaus reinigen, die Terrasse kehren, die aufgestaute Wäsche bügeln und um Gottes willen ja nicht die Wäsche am Wäscheständer hängen lassen über Neujahr, denn das soll definitiv Unglück bringen. Da ich es schon bis zum Abend geschafft habe, keiner schwarzen Katze zu begegnen, werde ich mich nicht das kommende Jahr ins Unglück stürzen nur wegen eines Wäscheständers. Wenn mein Bruder mich dann so durch das Haus wuseln sieht, sagt er jedes Mal „Entspann Dich Sista, es kommt nur wieder mal ein Neues Jahr und nicht das Gesundheitsamt“. Nur wenn das so einfach wäre, vom Sternzeichen Krebs und auch noch Aszendent Jungfrau mit recht perfektionistischen Ansätzen, fällt mir das nicht immer so leicht. Heuer gab es zumindest kulinarisch einen Selbstläufer zu Silvester, nämlich Raclette, da war dann auch mal die Dame des Hauses etwas entlastet und wenn dann unsere interne Silvesterparty mit obligater Bowle startet, bin ich sozusagen wieder auf Raumtemperatur. Spätestens am nächsten Tag, wenn das neue Jahr über Nacht mit Pauken und Trompeten ins Land gezogen ist, muss ich schon überlegen, was ich mir eigentlich alles vorgenommen hatte und vor allem „Warum“. Denn es ist immer das gleiche Spiel, ich nehme mir vor, mich noch besser zu ernähren, mehr auf Mikroplastik zu achten und ich werde definitiv mehr Sport betreiben. Ich möchte auch noch die Welt retten, zumindest in meinem kleinen Mikrokosmos und noch vieles mehr. Warum das bei uns Menschen so ist, konnte ich bis dato noch nicht herausfinden, anscheinend brauchen wir immer eine bestimmte Richtung im Leben, um uns zufrieden zu fühlen. Beim Nachdenken über meine Ziele für das Jahr 2025, werde ich dann sehr nachdenklich und komme ins Grübeln über den Sinn des Lebens, aber dieses Rätsel werde ich vielleicht heuer ansatzweise auflösen, denn ich mache im Frühjahr eine Indien Reise in den Norden Indiens und werde auf den Spuren Buddha´s wandeln. Vielleicht bekomme ich dann die Erleuchtung, dass das Leben ohnehin immer seine eigenen Geschichten schreibt und wir gar keine Neujahrsvorsätze brauchen, denn man ist ohnehin tagtäglich mit neuen Situationen konfrontiert, die sehr oft eine Planänderung erfordern. Also denkt nicht zu genau über eure Pläne und Vorsätze für das Neue Jahr nach, sondern feiert lieber jeden Tag eures Lebens, denn es kommt ohnehin immer anders, als man denkt und vergesst nicht, den Tagen mehr Leben zu geben. Eure Cleo !

© Heidi Reiter 2025-01-05

Das Weihnachtshandy BLOG #35

von Heidi Reiter

 
Story

Ein paar Tage vor Weihnachten hatte ich heuer eine coole Lieferung vom Christkind bekommen, angeliefert von einem Engel, der den Namen meines Bruders trug. Ich hätte es auch so gleich erraten, denn mein Bruder ist schon länger der Meinung, dass ich unbedingt ein Iphone benötige, da ich auf Social Media sehr viele Fotos poste und mein Handy anscheinend seiner Meinung nach noch aus der Steinzeit stammt. Wobei diese Aussage auch zu hinterfragen wäre, denn zu dieser Zeit, hat man sich ja noch mit Rauchzeichen verständigt, aber das wäre mit einem Handy auch möglich gewesen, nämlich dann, wenn der Lithiumionen Akku explodiert wäre. Auf jeden Fall freute ich mich natürlich riesig über diese großzügige Gabe meines Bruders und wollte meine SIM – Karte gleich umstecken, um sofort in den Genuss dieses Rolls Royce zu kommen, sozusagen von Lagerhaus zu Lagerfeld. Ich wurde aber gleich wieder desillusioniert, da mein Netzanbieter für das Iphone gesperrt war. Ich steckte also die SIM – Karte wieder in mein altes Handy zurück, bekam dann aber die Meldung, das keine SIM Karte mehr eingelegt sei. Natürlich passierte dies alles an einem Wochenende und auch die Hotline meines Anbieters war nicht mehr besetzt, sodass ich in den Genuss von unfreiwilligem Digital Detox kam, was für mich definitiv keine Option ist und mich an den Film „Blackout“ erinnerte, in dem die Menschheit plötzlich ohne Stromversorgung ihrem Schicksal überlassen wird und sich die ärgsten Horrorszenarien abspielen, nur um an ein Telefon zu kommen oder an einen Stromgenerator. Aber so weit wie beim Blackout, würde es dann bei mir hoffentlich doch nicht kommen. Um zwei Uhr früh, als ich die SIM Karte zum gefühlten tausendsten Mal in das Fach einschob, dachte ich mir dann, dass Aufgeben vielleicht auch eine Option wäre, aber normalerweise nicht meine. Ich bin ja prinzipiell die Hartnäckigkeit in Person, aber irgendwann war dann auch für mich der Zug abgefahren und ich ergab mich dem Lauf der Dinge. Ich begann also, mich in dieser Ausnahmesituation neu zu orientieren und meine Gedanken zu sortieren, denn ich musste in dieser Nacht auch noch die Story von meiner Cleo in die Social Media Welt verschicken. Natürlich war auch noch mein geliebter Vollmond präsent, der mein WLAN blockierte und es für eine Stunde auch noch „out of order“ stellte. Mein Nervenkostüm war mittlerweile schon so angespannt, dass ich zwischendurch eine Runde Yoga und den Kopfstand machen musste, um nicht ganz die Contenance zu verlieren. Gegen drei Uhr früh konnte ich dann mit meinem Tablet und mithilfe des wieder erwachten WLANs mein Reel auf die Reise schicken und es kam mir fast so vor, als hätte ich den Jakobsweg bewältigt. Nach meiner digitalen Fastenkur am Wochenende ging ich natürlich gleich am Montag zu einem anderen Netzbetreiber und ließ die Karte überprüfen und austauschen – sie hatte leider ihren Geist einfach so und ohne Vorwarnung aufgegeben. Als ich dem netten, jungen Herrn im Handygeschäft von meinem Fiasko erzählte, meinte er auch noch glatt, „Ja, wie haben sie denn das überleben können, ein ganzes Wochenende ohne Handy, da wäre ich ja schon fast nahe dran an einer heftigen Panikattacke.“ Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen und dachte mir, warte erst mal ab bis das Blackout kommt, aber dieses Szenario wollte ich dann doch nicht heraufbeschwören und ich war einfach nur glücklich, dass ich wieder „ON AIR“ war. Eure Cleo!

 

© Heidi Reiter 2024-12-28

 

Der Toy Boy unterm Christbaum BLOG #34

von Heidi Reiter

 
 
Story

Diese Woche war ich auf einem runden Geburtstag eingeladen, einen 60er, den man nicht mehr mit so einer stoischen Gelassenheit annimmt wie den 50er, sondern schon mit ein bisschen Demut und zu guter Letzt auch noch dankbar ist, dass man diese Zahl überhaupt erreicht hat. Trotz der Tatsache, dass nun der 60er vollendet war, wurde sehr viel herum gescherzt über den Sinn des Lebens und was man sich jetzt überhaupt noch alles erwarten würde, denn die Zeitspanne wird ja auf jeden Fall etwas absehbarer und überschaulicher. Da man sich mit zunehmendem Alter wieder etwas der infantilen Phase annähert, wurde ganz unverblümt ein Wunsch in den Raum geworfen, den ich persönlich auch sehr interessant fand. Es wurde nämlich heiß darüber diskutiert, ob es nicht ratsam wäre, nun den 60-jährigen Ehemann gegen einen Toy Boy auszutauschen. Dies wäre auf jeden Fall vorteilhafter, als sich mit dem alternden und nörgelnden Ehemann abplagen zu müssen, der womöglich auch noch ein Pflegefall wird und die Ehefrau in die Schwesterntracht mutieren muss, um ihrem Goldschatz eine 24 Stunden – Rundumversorgung gewährleisten zu können. Da kann ich mir den Winter des Lebens schon noch ein bisschen amüsanter und auch spannender vorstellen. Meine stark ausgeprägte Fantasie wurde durch diese Diskussionen total angeregt und ich stellte mir vor, wie es so wäre mit einem jungen Gigolo zum Abendessen auszugehen, der natürlich im Gegensatz zum eigenen Ehemann auch noch top gestylt ist, sich Gentleman-Like benehmen kann, sich nicht vor mir durch die Türe drängt und auch nicht erwartet, dass ich ihm vielleicht auch noch in die Jacke helfe. Die Gespräche laufen dann nicht nur darauf hinaus, wie es den Kindern wohl geht mit ihren Partnern, wer sich als Nächster das Knie oder die Hüfte reparieren lassen wird oder wann die nächste Prostata Vorsorgeuntersuchung ansteht. Nein, mit meinem Toy Boy würde ich ganz andere Sachen besprechen, die auch meine Libido wieder etwas in Schwung bringen würden und ich mich diesbezüglich nicht nur mehr auf Weihnachten und Ostern freuen müsste. Wenn er dann womöglich mit mir auch noch über Platon, Schopenhauer und Seneca philosophieren kann, dann spätestens weiß ich, dass die Chancen sehr gut stehen, dass ich mit ihm noch das Paradies erforschen werde inklusive aller verbotenen Früchte. Denn dann würde ich definitiv sagen – DEAL und Challenge accepted. Leider wurde ich jäh aus meinen Tagträumereien gerissen, denn das Geburtstagskind musste ja entsprechend zelebriert werden und es wurde ein Ständchen angestimmt. Aber ich selbst gab mir ein Versprechen, wenn ich meinen 60er feiern würde, der ja zum Glück noch ein paar Sommer entfernt ist, dann lasse ich mir von meinen Golden Girls einen Toy Boy unter den Weihnachtsbaum legen, den ich definitiv nicht nach den Feiertagen umtauschen werde. Denn eines ist sicher, die verbotenen Früchte schmecken ja immer noch am besten, das wussten auch schon Adam und Eva und man muss im Leben immer spontan und auch ein bisschen durchgeknallt bleiben, dann passieren einem auch die verrücktesten Dinge. In diesem Sinne wünsche ich euch frohe Weihnachten und ich bin schon gespannt, was heuer unter eurem Christbaum liegt. Eure Cleo!

 

 

© Heidi Reiter 2024-12-22

Everlasting Love BLOG #33

von Heidi Reiter

 
Story

Everlasting Love – Ewige Liebe, was ist das, diese Frage habe ich mir diese Woche auch wieder mal gestellt, als ich ein Pärchen in Klagenfurt, beide schon im Winter des Lebens angekommen, händchenhaltend auf einer Parkbank sitzen sah. Ich selbst bin ja umgeben von meinen Mädels und Freunden, die teilweise Single sind, aber es gibt auch welche, die schon seit mehr als 25 Jahren verheiratet sind und auch die elitäre Runde der Geschiedenen. Ich kann daher aus dem vollen Portfolio der Beziehungswelt schöpfen und habe auch selbst schon meine eigenen, zahlreichen Erfahrungen im Laufe meines Lebens gemacht, aber was sich mir bis dato noch immer nicht erschlossen hat, ist die Frage – was ist das Geheimrezept einer lebenslangen und auch glücklichen Beziehung. Als ich mich letztes Mal wieder mit Freunden traf, habe ich dieses Thema in den Raum geworfen und mal ganz pauschal gefragt, was denn die Meinung meines Inner Circles dazu wäre. Einer meiner Freunde meinte, dass er nun schon seit mehr als 10 Jahren bereits zum zweiten Mal wieder verheiratet ist, aber dass sich bei ihm immer wieder das gleiche Prozedere abspielt. Am Anfang ist es die große Liebe oder man glaubt es zumindest, wenn man die Schmetterlinge im Bauch hat. Dieses Gefühl, welches hormonell bedingt ist, legt sich ja leider wieder nach einigen Monaten oder meistens nach einem Jahr und plötzlich ist der Traumpartner nicht mehr der ultimative Traum. Es fängt damit an, dass der Partner sich am Schnarchen stört, aus dem gemeinsamen Schlafzimmer auszieht und sich lieber mit dem Chihuahua das Bettchen teilt, denn der kann ja auch Wärme spenden und schnarcht im Normalfall auch nicht. Es wird diskutiert über alltägliche Themen, wie wer trägt den Müll raus oder wer geht einkaufen und spätestens, wenn man gemeinsam zum Abendessen ausgeht und sich über 2 Stunden nichts mehr zu sagen hat, ist für mich persönlich die Luft komplett draußen. Beide Partner starren dann aus Verlegenheit nur noch auf ihr Handy, weil ihnen das pulsierende Leben da draußen nichts mehr zu sagen hat und sie einfach verlernt haben, miteinander zu kommunizieren. Die gemeinsame Wertschätzung wird dann meistens überhaupt nicht mehr gelebt und der Partner ist es mir nicht mal mehr wert, mich mit ihm verbal auszutauschen oder über irgendeine Banalität des Alltags einfach gemeinsam zu lachen. Ich muss in diesem Moment plötzlich an meine Großeltern denken, die mehr als 65 Jahre miteinander verheiratet waren und als mein Opa dann verstarb, meine Oma ihm unmittelbar danach folgte, da von ihr eine unsägliche Traurigkeit Besitz ergriffen hatte, sowie es bei den Pinguinen ist. Diese haben auch ihr ganzes Leben lang nur einen Partner und wenn dieser dann verstirbt, trauern sie ihm bis zum Erlöschen ihres eigenen Lichtes nach. Sie sind zwar auch sehr freiheitsliebend, aber wenn die Brutzeit beginnt, wartet der männliche Pinguin wieder am Nestchen seines Weibchens. Ich habe ja zu diesem Thema so meine eigenen Vorstellungen, nämlich, dass man seinen Seelenpartner finden muss und sich im Herz berühren sollte, dann wird auch alles gut. Ich kam aber trotzdem nicht umhin, das ältere Pärchen nach ihrem Rezept zu fragen. Sie reagierten ganz überrascht und sagten, dass sie schon seit mehr als 60 Jahren glücklich verheiratet waren und der Mann sagte,“ Ach Mädel, das Geheimnis ist ganz einfach, „man benötigt eine große Portion Geduld und Humor und man darf absolut niemals auf die magischen Worte vergessen „Du hast recht, Schatz“. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-12-14

Bad Karma BLOG #32

von Heidi Reiter

Story
Pörtschach am Wörthersee

Diese Woche war ich wieder mal vom Glück geküsst. Ich wachte am Montagmorgen gegen 6.30 Uhr auf, da ich bereits um 8.00 Uhr einen Klienten hatte, der bei mir eine energetische Behandlung nämlich „Holistic Pulsing“ gebucht hatte. Geweckt wurde ich aber nicht vom Wecker, sondern von lauten Baggergeräuschen und einem Grollen, das nicht mal bei einem Mega- Sommergewitter so heftig und bedrohlich klingt. Ich wusste ja, dass wir vor unserem Haus eine Baustelle haben, die sich schon etwas in die Länge zieht, da wir in unserem Viertel neue Wasserrohre bekommen. Dies ist ja an und für sich nicht schlecht, aber leider suboptimal, wenn man eine Behandlung machen soll, bei der man selbst in eine meditative Stille versinken soll und nur noch fokussiert sein sollte auf die Chakren und Schwingungen des Klienten. Das Kuriose an der Sache aber war, dass die Woche davor die Straße zwar aufgegraben wurde, aber sich dann kein Bauarbeiter mehr zeigte. Eigentlich kam es mir fast so vor wie bei meinen Baumarktbesuchen, die ich laut meinem Bruder öfters mache als er, aber ich kenne dafür schon jedes Regal und könnte schon fast selbst dort arbeiten. Aber immer, wenn ich im Baumarkt auftauche, sind komischerweise alle Mitarbeiter verschwunden und ich habe mir schon desöfteren gedacht, ob sie sich eventuell hinter den Regalen verstecken oder ob hier eine seltene Epidemie vorherrscht. Das ähnliche Szenario spielte sich vor meinem Haus auf der Baustelle ab – wenn ich aus dem Fenster schaute, sah ich nur eine gähnende Leere auf der Straße und einen tiefen Graben – fast so wie ein Schlund, der sich vor unserem gesamten Haus entlangzog. Sporadisch tauchte ein oranges Geschwader von circa 6 bis 7 Bauarbeitern auf, die dann alle kollektiv in ein Loch starrten und sich nicht mehr bewegten. Meistens war dann einer von ihnen in dem Loch und die anderen haben zugeschaut und anscheinend überwacht, ob er überhaupt arbeitet – also Teamwork stand hier nicht unbedingt im Vordergrund. Ich machte mich zwar relativ beliebt bei den Herren, da ich sie mit Kaffee verwöhnte und dachte, dass die Baustelle dann vielleicht schneller zu einem Ende kommen würde, aber das war hier leider nicht der Fall. Aber ich konnte jetzt auch nichts mehr machen, denn so kurzfristig konnte ich den Behandlungstermin nicht mehr absagen. Ich wartete also um 8.00 Uhr schon auf der Straße, um meinen Klienten ins Haus zu lotsen, da zu diesem Zeitpunkt mein Haus schon fast von der Umwelt abgeschnitten war. Wir fingen also mit der Behandlung an und ich versuchte, meinen Klienten in eine Schlafphase zu bringen, um ihn von dem Baulärm zu erlösen. Als ich es fast geschafft hatte, gab es plötzlich einen lauten Knall und ich dachte, unser Haus wird attackiert, ich schaute beim Fenster raus und ein Geschoss kam von der Straße geradewegs auf meine Balkontür zu und ich dachte mir schon – OMG, das wäre eine Schlagzeile – Energetikerin während der Behandlung von einem Baustellen-Geschoss erschlagen. Im letzten Moment prallte das Teil glücklicherweise an meinem großen Blumentrog aus Granit ab und flog wieder zurück auf die Straße. Ich dachte mir nur noch, wow nochmal Glück gehabt, ich kann das Leben noch weiter in vollen Zügen genießen, aber mit meiner Gelassenheit war es nicht mehr weit her, trotzdem schaffte ich es dennoch die Behandlung zu einem guten Ende zu bringen. Und ich kann euch daher nur raten, Dinge, die man nicht mehr abwenden kann, einfach so anzunehmen wie sie sind. Eure Cleo!

 

© Heidi Reiter 2024-12-07

Bella Venezia und die Golden Girls BLOG #31

von Heidi Reiter

 
Story

Bereits vergangenen Sommer hatte ich mit meinen Golden Girls auf Social Media das Highlight aus unserer Jugend entdeckt. Ich las also im Internet, dass unsere geliebte Gianna Nannini im November in Jesolo auftreten würde. Sofort kamen wieder die Erinnerungen an ihren Hit „Fotoromanza“ auf und die romantischen Liebschaften, die in diesem Alter noch solch eine Leichtigkeit hatten, wie man sie im fortgeschrittenen Alter, nie wieder so erfährt. Es war daher eine abgemachte Sache und wir waren uns definitiv einig – da müssen wir unbedingt hin. Die Tickets waren gleich mal bestellt, aber da wir diesmal als Quintett reisten, war das Thema mit der Unterkunft etwas delikater. Es sollte ursprünglich ein Appartement werden, aber allein der Gedanke, dass sich fünf Mädels im bereits etwas fortgeschrittenen Alter das Badezimmer in der Früh teilen sollten, jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken. Knapp vor der Abreise fanden wir dann unsere adäquate Unterkunft und letztes Wochenende war es dann so weit. Zum Glück hatten wir ein größeres Auto, aber trotzdem war es eine logistische Herausforderung, die Bagage unterzubringen, denn obwohl wir nur 2 Tage unterwegs waren, hatten natürlich alle einen Trolley dabei nur ich nicht, da ich diesmal mit einem Köfferchen, natürlich ohne Rollen und sozusagen mit leichtem Gepäck reisen wollte. Nach genauer Recherche schafften wir es, die Fracht möglichst platzsparend zu verteilen und die Reise nach Bella Italia ging los. Gianna Nannini war echt der Burner, denn mit ihren 70 Jahren lief sie noch auf der Bühne hin und her wie ein junges Mädel, dass man wirklich schon annehmen musste, dass sie entweder vorher einige Joints geraucht hatte oder guten Sex mit einem jungen Lover hatte. Am nächsten Tag ging es weiter nach Venezia, la Serenissima, seit jeher meine Lieblingsstadt, aber die vielen Gassen, die alle immer gleich aussehen, waren mehr als eine Herausforderung. Die oberste Prämisse war, das zumindest ein Handy immer genug Akku haben musste, denn ohne Handy hätten wir glaube ich unser Appartement nie gefunden. Wir machten uns auf den Weg, gaben die Adresse der Unterkunft ein und es waren laut Google Routenplaner nur 20 Minuten, wie schnell sich dies jedoch ändern konnte, merkten wir als wir nach ca. 1.5 Stunden bei der Adresse ankamen. Meine Hände taten mir so weh, dass ich dachte, sie fallen mir gleich ab, da ich ja intelligenterweise dieses Mal keinen Trolley mit hatte und am Ende schon selbst glaubte, dass ich auch noch das Familiensilber mit eingepackt hatte. Wir hatten uns in Venedig sehr viel Kultur vorgenommen, scheiterten aber immer auf den Weg dorthin, da laufend eine der Ladies in ein Geschäft abbog und nur „ganz schnell“ was schauen wollte. Das Wort „schnell“ bekam für mich aber bald eine ganz andere Bedeutung, denn wenn eine der Mädels erstmal im Geschäft war, gab es kein Halten mehr. Somit hatten wir den ersten Tag mit „Schnell mal was Schauen“ verbracht, aber am letzten Tag war dann Kultur angesagt und ich organisierte ein Motorboot zum Palazzo Grassi, um den vielen für uns „gefährlichen“ Gässchen zu entgehen. Als wir uns dann Sonntagabend wieder auf die Heimreise machten, konnten wir zumindest einen Hauch von Kultur verzeichnen, aber dafür waren wir jetzt in der Lage einen Shoppingguide über Venedig für Ladies zu schreiben. Ich kann euch daher nur raten, wenn Plan B nicht funktioniert, bleibt situationselastisch, denn dann kann euch das Leben immer wieder überraschen.

© Heidi Reiter 2024-12-01

Pablo is back in town  BLOG#30

von Heidi Reiter

 

Story
Hoher Besuch war diese Woche wieder mal angesagt, mein Kumpel Pablo war mit seiner kompletten Entourage aus Wien angereist. Mit von der Partie war dieses Mal auch ein Freund und natürlich Clara, seine wunderschöne, adelige Dackeldame. Nur war Clara dieses Mal ein bisschen unpässlich, eine sogenannte Frauengeschichte – das Hormon Prolaktin war schuld, denn das arme Dackelmädl ist scheinschwanger und kam dabei nicht einmal in den Genuss eines rassigen Rüden, der sie in die hohe Kunst der Liebe eingeweiht hätte. Sie war leicht depressiv verstimmt und ließ Pablo keine Minute aus den Augen. Da ja Männer prinzipiell von solch delikaten Themen etwas überfordert sind, war auch Pablo aufgrund dieser für ihn neuen Situation leicht angespannt und litt mit seiner Clara. Der geplante Urlaub am schönen Wörthersee verlief daher dieses Mal nicht unbedingt nach seinen Vorstellungen, denn anstatt Flanieren auf der Strandpromenade, war dieses Mal Krankendienst angesagt. Er entschloss sich daher kurzfristig, die Zelte in Kärnten wieder abzubrechen und in die heimatlichen Gefilde abzureisen. Die Heimfahrt war jedoch alles andere als lustig und man könnte fast meinen, dass die Drei ein Magnet für die Kuriositäten des Alltags sind. Der BMW, der schon ein etwas ergrauter, älterer Herr ist, verlor Richtung Semmering plötzlich massenhaft Öl und dann ging gar nichts mehr. „Game Over“ und der Telefon- Joker waren nur noch die Gelben Engel, die zumindest nach einstündiger Wartezeit auftauchten und es schafften, zumindest eine Weiterfahrt nach Wien zu ermöglichen. Aber es wäre nicht Pablo´s Abenteuer, wenn es nicht auch noch eine Steigerung geben würde. Plötzlich kam auch noch die Polizei ins Spiel und hielt das Trio wegen Verunreinigung der Straße auf – die Feuerwehr war auch schon organisiert, um das ölige Fiasko zu beseitigen und das Schicksal nahm seinen Lauf. Nach einer Fahrt, die fast den ganzen Tag gedauert hatte, kamen die Drei gegen Abend endlich in Wien an und Clara war mittlerweile so nervös und aufgeregt, dass sie die Couch von Pablo´s Freund samt Decke als grüne Wiese benutzte. Die Lage war schön langsam am Eskalieren und Pablo musste auch seinen mittlerweile „leicht angespannten“ Freund besänftigen, der von der ganzen Angelegenheit nicht mehr „amused“ war. Er nahm die Decke mitsamt Clara und fuhr nachhause, um diese zu waschen. Beim Aufhängen der Decke, glaubte Pablo, dass der Wäscheständer mit dem Fuß aufgestellt werden kann, blieb aber im Zuge dieser akrobatischen Einlage an einem abstehenden Draht hängen und riss sich das ganze Bein auf mit dem Fazit, dass er ins Krankenhaus musste und die zwölf Zentimeter lange Wunde mit unzähligen Stichen genäht werden musste. Aber da er ja immer ganz aus dem Vollen schöpft, fing er sich im Krankenhaus auch noch eine Mandelentzündung ein und musste über eine Woche dort verbringen, zumindest Zimmer mit Aussicht und Frühstück bis ans Bett serviert, aber sicher kein Urlaub nach seinem Geschmack. Ich kann euch daher nur raten, wenn ihr auf Reisen geht, vergesst nicht, positives Karma zu bestellen, denn sonst geht es euch wie meinem Kumpel Pablo. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-11-24

Vollmond im Stier  BLOG#29

von Heidi Reiter

 
 
Story
Klagenfurt

Diesen Freitag wusste ich schon beim Aufstehen, dass es wieder ein spezieller Tag werden würde, denn der letzte Supermond des Jahres stand schon in den Startlöchern. Während der Woche waren auf meinem Computer ja schon einige vielversprechende Artikel mit äußerst spannenden Ritualen aufgepoppt, unter anderem auch eine Anleitung, wie man zu absoluter Fülle und Reichtum kommen kann. Man sollte sich Salz und Kaffee auf die Hände schütten, ins Freie gehen, dann diese zwei Zutaten vermischen und auch noch ein Sprücherl aufsagen und danach die Hände reiben, waschen und sich entsprechend beim Universum bedanken. Als ich diesen Artikel las, musste ich schon wirklich ein bisschen schmunzeln, denn wenn das immer so einfach wäre, würden wahrscheinlich bei jedem Vollmond die Regale mit Kaffee und Salz schon in der Früh ausverkauft sein und zumindest den Supermärkten Fülle und Reichtum bringen, aber nicht den Käufern. Auch auf meinem Handy blinkte mir ein Titel entgegen, bei dem man es schon fast mit der Angst zu tun bekam – nämlich Vollmond im Stier – der Tanz mit dem Teufel. Da musste ich mich schon direkt fragen, ob ich an diesem Tag wirklich den Ausflug mit meinen Mädels zur jährlichen Familienmesse machen sollte, oder ob das nicht schon zu gefährlich für mich war. Aber da ich ja eine Optimistin bin und immer an das Gute glaube, machten wir uns zu dritt auf den Weg und das Schicksal nahm seinen Lauf. Es fing schon beim Parkhaus an, welches aus gefühlten 10 Etagen besteht und über schmale, kurvige Felgenkiller -Strecken von uns erobert werden musste und bis man ganz oben angekommen war, konnte man froh sein, wenn man einen Parkplatz ergattert hatte. Im Gelände starteten wir unsere Runde durch die Hallen und ich musste mich wieder einmal erneut darüber wundern, was hier alles an Kuriositäten angeboten wurde. Diesmal machte ich aber zumindest einen Bogen um meinen russischen Knochenbrecher – Type Indiana Jones, bei welchem ich voriges Jahr gedacht hatte, wenn ich diese Behandlung überlebe, mache ich eine Pilgerfahrt. Dafür wollte ich dieses Jahr eine russische Schamanin testen, als ich sie jedoch live sah, dachte ich mir im letzten Moment, dass ich mir die Zukunft ja auch in meinem herrlichen Cappuccino-Sud mit Schaum selbst lesen konnte und dabei auch noch einen wunderbaren Genuss hatte. Nach stundenlangem Schlendern beschlossen wir, die Heimfahrt anzutreten, nur waren jedoch mittlerweile aus dem ursprünglichen Dreiergespann nur noch 2 Mädels übrig, und es fehlte unsere Taxi-Driverin, die wir im Getümmel verloren hatten. Leider hatte diese Freundin auch kein Handy dabei und somit machten wir uns auf die Suche nach ihr. Da das Abgrasen der Hallen ergebnislos blieb, gingen wir zum Auto und dachten, irgendwann wird sie wohl mal auftauchen, aber das Karma war diesmal nicht unser Freund. Als wir schon fast blau vor Kälte waren und kaum mehr unsere Glieder spürten, ernannte ich mich selbst nochmals zum Späher und machte mich auf die Suche nach unserem letzten Glied in der Kette, ohne welchem wir heute auch nicht mehr nachhause kommen würden. Da ja Frauen eine Affinität zu WC Anlagen haben, dachte ich mir, ich checke erstmal diese Lokalitäten ab und wurde nach weiteren 15 Minuten tatsächlich fündig. Die Wiedersehensfreude war mehr als groß und ich kann euch nur raten, trennt euch bei solchen Events nie von euren Handys, denn dann kann auch nichts schiefgehen, nicht einmal beim Supermond. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-11-16

Meine Muddi – ein absolutes Zuckergoscherl BLOG #28

von Heidi Reiter

 
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Heute werde ich euch mal etwas über ein weiteres Mitglied in unserer Community erzählen, nämlich von meiner Mutti – von uns allen schon seit Ewigkeiten MUDDI genannt, aber warum wir sie so nennen, wissen wir eigentlich mittlerweile selbst nicht mehr. Muddi ist ein absolutes Unikat und in ihrer Einzigartigkeit nicht zu übertreffen. Vom Sternzeichen Stier, liebt sie die Gemütlichkeit und das Dolce Far Niente wie kein anderer und im Delegieren ist sie die absolute Weltmeisterin – man könnte fast meinen, dass sie schon als Gräfin auf die Welt gekommen ist und es schon seit der Kindheit gewohnt ist, Befehle an ihre Untertanen zu verteilen. Sie macht es aber immer mit dem ihr angeborenen Charme, dass man einfach nicht widerstehen kann und gar nicht mal merkt, dass man schon wieder auf die Stufe des Lakaien zurückgefallen ist. Bei meinen Golden Girls ist sie ja schon bestens bekannt, aber vor kurzem war wieder mal Besuch von einer Freundin aus Wien angesagt, welche nicht alle Gepflogenheiten bei uns im Hause kennt. Muddi wohnt ja prinzipiell im letzten Stock, aber da wir eine große Küche im Parterre haben, in der sich immer alle treffen, sitzt Muddi den ganzen Tag in dieser Küche und spielt Concierge und sie weiß auch ganz genau wer im Haus ein und aus geht und was die lieben Nachbarn so machen. Der Auftrag einer Concierge wäre ja normalerweise, dass sie ankommenden Gästen auch die Türe aufmacht, aber das ist bei Muddi definitiv nicht der Fall, denn wenn sie mal sitzt, dann steht sie auch nicht mehr auf, da kann draußen die Welt untergehen, aber sie bleibt davon komplett unberührt. Mit meiner Freundin hatten wir vereinbart, dass wir uns zu Hause treffen, aber leider gab es bei mir wieder mal einen Notfall und ich musste noch schnell einkaufen gehen und wie es immer so ist, kam meine Freundin aus Wien just in dem Moment bei uns an, als ich nicht zu Hause war. Ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass es an diesem Tag wirklich „Cats and Dogs“ geregnet hatte und ein Mega-Gewitter über das Land gezogen ist. Meine Freundin sieht also Muddi durch das Fenster in der Küche sitzen und deutet ihr an, doch bitte die Türe aufzumachen, aber da hatte sie leider auf Granit gebissen, denn meine liebe Muddi schaute kurz raus, drehte sich dann demonstrativ wieder um und schaute einfach weiter Fernsehen. Die Lage spitzte sich extrem zu und als ich 10 Minuten später wieder daheim war, sah ich, wie meine Freundin bei uns auf der Terrasse hin und herlief und um Einlass bat – mittlerweile schon tropfnass und vom Stimmungsbarometer her nicht mehr ganz im positiven Bereich. Ich erlöste sie von ihrem Schicksal und als wir endlich im Haus waren, schaute meine Muddi dann ganz seelenruhig zu uns und sagte, „Ach du bist das, ich habe geglaubt, das sind schon wieder die Zeugen Jehovas, deshalb habe ich nicht aufgemacht, aber ich hab dich auch nicht erkannt, denn du bist ja ganz schön dick geworden. Bei so einem Charmebolzen könnte es einem schon fast warm ums Herz werden, und man würde am liebsten wieder umdrehen, aber eines muss man Muddi lassen, sie steht zu ihren Eigenschaften mit einer Hartnäckigkeit, wie ich sie in meinem ganzen Leben noch nie woanders so erfahren habe und für ihre Direktheit benötigt man so ein dickes Fell wie die Eisbären in der Antarktis, aber in puncto Gelassenheit kann man von ihr auf jeden Fall noch etwas lernen. Also genießt euren Tag mit der Gelassenheit meiner Muddi, dann kann auch nichts mehr schiefgehen. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-11-09

The circle of life-der Kreislauf des Lebens BLOG #27

von Heidi Reiter

 
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Diese Woche bin ich wieder wie üblich mit meinem Hund Benny stabsplanmässig unsere Runde gegangen – wir stromern dann immer ein bisschen durch die Gegend, gehen durch den Wald und kommen gegen Ende unserer Tour immer bei einem Bauernhof vorbei und wenn dann Benny anfängt, sich an der Leine aufzubäumen wie ein Fiakerpferd, das gerade auf Fluchtmechanismus programmiert ist, dann weiß ich, wir kommen gleich wieder zu unseren Gänsen. Es war ein herrlicher Tag, blitzblauer Himmel, kein Wölkchen war zu sehen und die Luft roch nach Blättern, denen der Herbst bereits ihr Leben ausgehaucht hatte. Bei den wunderschönen, weißen Gänsen angekommen, die majestätisch ihren langen Hals in den Himmel streckten und nur so drauflos schnatterten, wurde ich auf einmal sehr nachdenklich – ich schaute auf die Gänse und war mir sicher, dass sie nur noch ein paar Tage zu leben hatten, denn das Martinsfest steht ja bereits vor der Tür und mit diesem Tag endet auch der „Circle of Life“ der Gänse. Mich machte dieser Gedanke plötzlich sehr traurig, vielleicht war es auch die Stimmung dieser

Jahreszeit, welche ja eigentlich immer die ruhigere, besinnliche Phase einleitet und den lebendigen Sommer hinter sich lässt und Einkehr hält, aber der Kreislauf des Lebens berührte mich tief in meinem Herzen. Wie oft machen wir uns Gedanken über dies oder jenes und vergessen dabei, den Tag so zu leben, wie er einfach ist. Auch über andere Menschen denken wir oft nach und vergessen dabei auf unser eigenes Leben. Aber wie schön kann es sein, einfach mal Dinge spontan zu tun und sich einmal im Fluss des Lebens treiben zu lassen. Warum nicht einmal am Wochenende aufwachen, die Sachen packen und für einen Tag ans Meer fahren, es sind ja immer nur unsere eigenen Gedanken und Normen, die uns blockieren. Da wir ja, wenn wir auf die Welt kommen, auch schon den Stempel aufgedruckt bekommen, dass alles nur begrenzt ist in diesem Leben, sollten wir definitiv nachdenken, wie wir dieser Zeit mehr Leben geben können und nicht umgekehrt. Ich musste in diesem Moment auch an meinen Vater denken, der vor mittlerweile 22 Jahren innerhalb von nur 5 Monaten an einem sehr aggressiven Krebs verstorben ist und der mein Lebensmensch war. Wie sehr würde ich mir heute wünschen, dass unser Dad mehr als nur täglich harte Arbeit gehabt hätte, denn das Leben bietet soviel mehr an Chancen, man muss es nur zulassen und diese erkennen. Es gibt nichts Schöneres, als einfach mal etwas ganz Neues zu tun und auszuprobieren, wie sich das anfühlt und dann das pure Glück zu spüren, wenn man mal loslässt und sich einfach nur dem Moment hingibt. Fragt euch mal, was euch tief im Herzen glücklich macht und dann probiert es einfach aus, sei es noch so crazy und ihr werdet sehen, wie sehr ihr euch wieder spürt und nicht einfach nur täglich eure Zeit im Hamsterrad verbringt. Ich finde, es ist an der Zeit, etwas umzudenken und sich wieder etwas mehr der Leichtigkeit des Seins hinzugeben – es findet sich immer ein Moment zum Innehalten, um sich zu fragen, was kann ich heute tun, um mich selbst glücklich zu machen. Probiert es mal und malt euch das Leben so bunt als möglich aus und ihr werdet sehen, wie gut sich das anfühlt. Es ist nur ein Schritt zu gehen, nämlich der erste, dann bekommt auch alles eine Eigendynamik und kommt ins Rollen, aber den ersten Schritt, den könnt nur ihr machen, aber es zahlt sich auf jeden Fall aus. Eure Cleo !

 

© Heidi Reiter 2024-11-03

Prince Charming von Facebook und Co… BLOG #26

von Heidi Reiter

 
 

Diese Woche habe ich wieder eine meiner Golden Girls getroffen und irgendwie sind wir bei unseren äußerst wichtigen Themen, auf die sogenannten Märchenprinzen gekommen, die man heutzutage auf Facebook, Tinder & Co findet und die auch wirklich noch glauben, dass sie für dich genau der Richtige sind und die absolute „First and only Choice“. Generell haben wir ja an solcherlei amourösen Abenteuern keinen Bedarf, aber manchmal können wir dann doch nicht widerstehen und wir lassen uns auf ein paar lustige „digital conversations“ ein. Die schräge Anmache, die man hier oft erlebt, lässt dich eigentlich nur noch Staunen und ich glaube nicht, dass im richtigen Leben so etwas passieren würde, denn hier kommt ja dann wieder die Hemmschwelle ins Spiel. Ein virtueller Märchenprinz schrieb mir vor kurzem ganz plump durch, ob ich nicht jetzt gleich zu ihm nachhause auf ein „Achterl Wein kommen möchte. Ich war echt geflasht über diese Message, aber bei solch speziellen Fällen mache ich mir dann immer einen Spaß und habe retour geschrieben – vielen Dank für dein fast unwiderstehliches Angebot, aber das Glas Wein trinke ich lieber mit meinem Mann auf dem Bärenfell vor dem Kamin. So eine Nachricht kommt dann anscheinend nicht ganz optimal an und der vermeintliche Verehrer wird dann gleich wieder zum Ghost. Ich mache es auch immer wieder mal aus Recherche, denn man erlebt wirklich die kuriosesten Dinge, die man sich nur vorstellen kann, aber meine Freundin dehnt es auch schon mal aus und lässt sich manchmal auf ein Rendezvous ein. Sie sagt, dass sie schon oft im Lokal gesessen hat und als dann das sogenannte Blind Date über die Türschwelle gekommen ist, sie schon desöfteren die Flucht ergreifen wollte, denn dank Bearbeitungsmodus von Bildern auf Social Media kann man ja schon einiges machen und die Feinheiten ein bisschen hervorheben und die gröberen Launen der Natur etwas verschwinden lassen, aber wie sagt schon die Tante Jolesch „was ein Mann schöner is als ein Aff is schon Luxus“, also muss man eben über diese Mogelpackung hinwegsehen und mal alles aus der Sicht der Tante Jolesch sehen. Wenn dann aber das Objekt der Begierde auch noch den Mund aufmacht und nicht unbedingt Albert Einstein vor dir sitzt, er auch noch dauernd in eine andere Richtung schaut, nicht mal Augenkontakt hat und den Freiherrn von Knigge auch sicher nicht am Nachttisch liegen hat, dann kann man sich nicht mal mehr mit den Weisheiten der Tante Jolesch trösten. Spannend wird es ja dann noch, wenn er sich auf dem Profil als absoluter Gentleman bezeichnet und wahrscheinlich nicht mal weiß, mit welchen Tugenden dieser bestückt sein muss und seine charmanten Anwandlungen nur noch peripher vorhanden sind. Teilweise denkt man dann schon fast, dass man einen Zeitsprung gemacht hat und der erste Neandertaler vor einem sitzt und nur noch einen Gedanken im Kopf hat – nämlich Flucht und wie komme ich aus dieser Nummer bald wieder raus….. irgendwie schafft es dann meine Freundin aber dann doch immer wieder noch ein halbwegs, zivilisiertes Gespräch in Gang zu bringen und wenn am Ende das Date auch noch einen Igel im Sack hat, also nicht mal den Kaffee übernimmt, fragt man sich wo sind die Gentlemen geblieben, die früher die Frauen noch „gentlemanlike“ verwöhnt haben. Also sucht euren Kavalier wieder lieber im Kaffehaus nebenan als in der digitalen Wolke. Eure Cleo !

 

© Heidi Reiter 2024-10-26

Dattelkuchen de Luxe BLOG #25

von Heidi Reiter

 
Story

Letzte Woche habe ich beim Einkaufen wieder mal zufällig Freunde getroffen, mit welchen wir schon seit Ewigkeiten ausgemacht hatten, dass wir uns wieder mal in unserer Yoga – Runde treffen würden. Wir kennen uns nämlich von einem wunderbaren Yoga-Retreat, dass wir vor Jahren in Kroatien absolviert haben und gemeinsam bei Yoga – Workouts und exotischen Meditationen bis an die Grenzen unserer Belastbarkeit gegangen sind. Bei der Sufi-Meditation, bei welcher man sich tanzend in Trance meditiert, lösten sich sämtliche Blockaden, bis man am Ende nicht mal mehr wusste, wer man eigentlich war und die spirituelle Erleuchtung immer näher rückte. Um unsere lustigen, kollektiven Erinnerungen wieder mal ein bisschen aufzufrischen, vereinbarten wir ad hoc, dass wir uns zu einem gemeinsamen Abendessen treffen würden. Da man ja nie mit leeren Händen zu einer Einladung kommen sollte, schoss es gleich so aus mir heraus, dass mein Beitrag ein Dattelkuchen nach dem Rezept von meinem Bruder sein würde. Das Problem war nur, dass ich den Dattelkuchen schon unzählige Male gegessen hatte, aber nicht wusste wie man ihn überhaupt machte und mit Datteln definitiv kein Nahverhältnis hatte. Ich rief also gleich meinen Bruder an, um das Rezept zu bekommen, jedoch dauerte es 3 Tage bis ich es letztendlich hatte, denn zuerst bekam ich das falsche Rezept, nämlich eines ohne Datteln, dann mit WhatsApp Schreibassistent – eine wirre Rezeptur bei der ich dann überhaupt nichts mehr verstand und am Ende rief ich meinen Bruder nochmals an, und sagte, bitte gib mir einfach am Telefon durch, wie du es immer machst und ich schreibe es jetzt gleich in mein Notizbuch. Soweit war dann alles klar, was mir mein Bruder jedoch verheimlichte, war, dass ich die Datteln heiß kochen muss, um eine weiche Konsistenz zu erhalten, um sie dann mit dem Mixer pürieren zu können und somit das benötigte Dattelmus zu erhalten. Nach erfolgtem Einkauf der Ingredienzien beförderte ich die Datteln in meinen geliebten WMF-Mixer, ein Klassiker in jeder Küche – welcher mir schon jahrelang gute Dienste erwiesen hatte und hörte im nächsten Moment nur noch ein lautes, zermalmendes Geräusch und schon war das Leben meines Mixers ausgehaucht – die Datteln hatten sich um das Messer gewickelt und irgendwie alles aus der Verankerung gerissen. Ich war mehr als betrübt über diesen herben Verlust und meine Motivation war im Keller, denn dieser Dattelkuchen brachte mich nun wirklich an meine Grenzen und ein Plan B musste her. Ich fuhr daher mit meinem Bike nochmals zum Einkaufen und besorgte eine weitere Ladung Datteln, um das Meisterstück endlich zu einem Abschluss zu bringen. Dieses Mal machte ich es nach dem Modus Operandi meines Bruders und der schwierigste Teil dieses Kuchens, nämlich das Dattelmus war somit ein Kinderspiel. Als dann der Kuchen endlich im Backrohr war und ich ihn nach einer Stunde inspizierte und aus der Form kippen wollte, blieb mir der halbe Kuchen in der Form kleben und alles war binnen Sekunden zerstört. Ich musste also auf die Schnelle nochmals einen Dattelkuchen machen, um zumindest mit einem halbwegs ansehnlichen Dessert bei unseren Freunden einzutreffen. Am Ende war ich mir sicher, dass ich niemals mehr ein Dessert zu einer Einladung mitbringen würde, das ich vorher noch nie selbst gemacht hatte. Beim nächsten Mal kaufe ich nämlich einfach einen guten Kuchen in der Konditorei. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-10-20

Forever Young – für immer jung BLOG #24

von Heidi Reiter

 

Vor kurzem war ich wieder in meinem Lieblingscafé und hatte ein Gespräch von zwei Damen am Nachbartisch mitverfolgt, natürlich „komplett unfreiwillig“ – ich wurde quasi fast dazu gezwungen und hörte, dass es darum ging, was sie sich wieder als Nächstes operieren lassen wollten, denn schön langsam wäre schon wieder mal ein TÜV fällig in der Sektion plastische Chirurgie, Botox, Hyaluron und Co. Sie meinten auch noch, ohne Botox und Hyaluron würden sie ohnehin gar nicht mehr aus dem Haus gehen, denn dann würden sie sich regelrecht nackt fühlen. Da ich mit dem Rücken zu den zwei illustren Damen saß, konnte ich es mir nicht verkneifen, die zwei Luxusgeschöpfe mal etwas näher zu inspizieren und drehte mich komplett „unauffällig“ zu ihrem Tisch, um mal zu sehen, was sich hinter diesen Stimmen überhaupt verbarg. Beim näheren Hinsehen stellte ich fest, dass sie definitiv schon 2 Auslaufmodelle waren, aber trotzdem noch recht gut in Shape, gekleidet natürlich in Chanel und mit Louis Vuitton Tasche, beschmückt mit Juwelen wie aus dem Vatikanmuseum und vor der Tür wahrscheinlich auch noch ein SUV Porsche Macan. Schaute man Ihnen jedoch etwas tiefer in die Augen, glaubte man, dass Chucky, die Mörderpuppe vor einem steht, denn die Mundwinkel waren komplett verzerrt, die Lippen waren aufgeblasen wie Schlauchboote und die Augen waren so weit aufgerissen, dass man es schon fast mit der Angst zu tun bekam und Surrealismus für mich wieder eine ganz neue Bedeutung bekam. Salvador Dalí hätte, glaube ich, mit diesen seltenen Exemplaren sicher eine Freude gehabt und ein entsprechendes Bild gemalt. Lachen war für diese Damen definitiv schon etwas schwieriger und eine absolute Herausforderung, aber ich glaube, zum Lachen hatten sie ohnehin nicht mehr soviel und natürliche Mimik wird in diesen Kreisen anscheinend überbewertet. Ich dachte mir, die zwei sehen auch nicht so aus, als hätten sie einen Clown gefrühstückt, also würden sie ohnehin nicht in diese Verlegenheit kommen. Ich wurde etwas nachdenklich und fragte mich, was kann es sein, dass in unserer heutigen Gesellschaft, speziell die Frauen, immer mehr dazu animiert werden, ewig jung zu bleiben. Wer am Ende des Tages profitiert ist der plastische Chirurg, der sich eine weitere Villa mit Motorboot an der Cote d´Azur kauft. Mittlerweile sind auch schon die Herren von diesem Virus infiziert und machen auch noch bei diesem Gruselkabinett mit. Es gibt nichts Schlimmeres als Männer, die sich die Haare färben und dann auch noch alle unisono das gleiche Rotbraun tragen, bei welchem man schon aus 100 Metern Entfernung erkennt, dass es gefärbt ist. Wo sind die alten Menschen geblieben, so wie früher unsere Großeltern, die vom vielen Lachen ihre Fältchen um die Augen hatten und deren Gesicht ein ganzes Leben widerspiegelte mit all seinen Höhen und Tiefen. Ich denke, es ist wirklich an der Zeit, sich wieder mehr auf Authentizität zu besinnen, denn was gibt es Schöneres als ein vom Leben geprägtes Gesicht, dass ganz viele Geschichten erzählt und der Mensch, der dieses Gesicht trägt, dazu bereit ist, diese „Laune der Natur“ mit Humor zu nehmen – denn ihr wisst ja, wenn man den alltäglichen Dingen des Lebens mit Humor begegnet, hat man schon gewonnen. In diesem Sinne, schaut auf euch und seid versichert, dass ihr ohnehin alle einzigartig seid und das „natürliches Lachen“ Balsam für eure Seele ist und euch zeigt, dass Alter nur eine Zahl ist und Alt eine Attitude. Eure Cleo !

© Heidi Reiter 2024-10-12

Hilfe, wo ist meine Libido  BLOG #23

von Heidi Reiter

 
 

Letzte Woche war es mal wieder so weit, Mädelstreff – immer ein ganz wichtiger Termin im Monat und wir freuen uns schon Tage davor auf unser Jour Fixe, denn bei den Themen, die wir oft besprechen, könnten sogar die Girls von Sex and the City noch neidisch werden. Bei Prosecco und Co kommen dann oft ganz lustige Sachen auf und von einer Freundin wird plötzlich eine Frage an „Cleo“ in den Raum geworfen, die mich persönlich dann anspornt, mehr über dieses Thema zu recherchieren. Es geht um den Verlust der Libido der Frau im zunehmenden Alter, und zwar um die heikle Frage, wie man sich wieder etwas mehr erfreuen könnte an der routinehaften Ausführung der Schlafzimmergymnastik mit der zusätzlichen Belastung der Wüste Sahara, welche meistens dann auch schon in diesem Alter vorherrscht. Es stellt sich uns daher die Frage, wie kann das „Liebeskarussell auf Sparflamme“ wieder in einen halbwegs moderaten und lustvollen Modus zurückgebracht werden. Nur mit “ Push the Button“ ist es hier wahrscheinlich wohl nicht mehr getan. Es bedarf hier sicher einer besonderen Raffinesse des männlichen Pendants die Kuscheleinheit mit Zusatzleistung wieder etwas auf Erfolgskurs zu bringen, aber auch die Frauen sind hier ebenso gefordert, ihren Obolus zu leisten. Eine Freundin macht einen Einwurf in die Runde und sagt, dass bei ihr der Schlafzimmer- Smalltalk schon immer ganz genau vorhersehbar ist, sich auch noch nach dem Mond richtet und wie eine militante Übung durchexerziert wird. Während sich der Herr des Hauses lustvoll delektiert, schaut sie an die Decke und denkt schon darüber nach, wann sie wieder im Schlafzimmer abstauben wird und ob sie nach dem sensationellen Event eventuell auch noch die Geschirrspülmaschine ausräumen wird oder auch noch die Waschmaschine auf Touren bringt. Von beiderseitigem, energetischen Austausch kann hier ja wohl nicht mehr die Rede sein, was also läuft hier komplett falsch. Da ich vor kurzem einen Beitrag zu diesem heiklen Thema im Radio gehört habe, weiß ich zumindest schon mal, dass die Frauen weit kritischer sind als Männer und beim morgendlichen Blick in den Spiegel gefühlte tausend Mängel erkennen und schon aufgrund dessen die Lust auf „Bettgeflüster“ auf ein absolutes Minimum reduziert wird. Zusätzlich kämpfen wir auch noch mit einem extremen Rückgang unserer Hormone und auch die Lust an der Bewegung, welcher Art auch immer, wird mit den Jahren auch immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Da wir ja mit unseren 50+ Jahren noch nicht in der Rentner-Romantik angekommen sind, wo dann auch schon mal die Hüftgelenke knacken, würden wir dann doch noch gerne trotz widriger Umstände ein paar Zusatzrunden drehen. Eine Alternative aus meiner Sicht, wäre es, die Selbstliebe zu stärken, dann erhöht sich auch automatisch die Ausstrahlung und das Charisma einer Frau und das ist es ja angeblich, was die Männer laut einer kürzlich veröffentlichten Studie anspricht. Also Mädels stärkt eure Selbstliebe, liebt euren Körper und rennt nicht irgendeinem Schönheitsideal nach, denn mit Photoshop kann man sich ja auch alles „Schön Sehen“, aber das ist es definitiv nicht was eurem Tango D´Amour den letzten Kick gibt. Also liebt euch selbst, dann klappt es auch noch ganz lange mit der Libido. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-10-05

Supermarkt is calling  BLOG #22

von Heidi Reiter

 
 
Wörthersee

Gestern war es wieder mal so weit – gähnende Leere im Kühlschrank – der Inhalt war schon mehr als spartanisch und leicht überschaubar – gerade noch eine Flasche Prosecco, ein Glas Marmelade und eine Tube Senf als Inhalt – mit diesen Ingredienzien konnte ich mir auf jeden Fall kein Degustationsmenü mehr kochen und ich wusste der Weg in den Supermarkt bleibt mir nicht erspart, wobei Supermarkt in unserem kleinen Örtchen wohl etwas übertrieben klingt, aber zumindest bekommt man dort so ziemlich alles, was man braucht. Ich machte mich also auf den Weg mit meinem Bike im Sinne der Reduzierung des Co2 Ausstoßes und hatte natürlich alles im Kopf, was ich einkaufen wollte, denn Einkaufslisten mache ich ohnehin keine – ich finde nämlich das Schreiben von diesen Zetteln, welche man dann im Geschäft nicht mehr findet, mehr als überbewertet. Zumindest mir geht es meistens so, dass wenn ich einen Einkaufszettel schreibe, er mir dann wieder irgendwo herausfällt und bis ich im Geschäft ankomme, bin ich dann wieder auf mich alleine gestellt und muss meine grauen Zellen aktivieren ganz nach dem Motto „Train your Brain“! Ich betrete den Laden und will auch Obst kaufen, aber da fängt die Reise dann schon wieder an – da ich vor kurzem einen Bericht über die Pestizide in Spanien gehört habe, denke ich mir, jetzt muss ich aber echt vorsichtig sein und definitiv bei allen Artikeln schauen, woher diese überhaupt kommen, ganz nach dem Motto „zurück zum Ursprung“, denn ich will mich ja gesund ernähren und nicht auch noch Giftstoffe essen. Für diese Tätigkeit, müsste man eigentlich einen eigenen Mitarbeiter abstellen, denn nach circa 10 Minuten genauen Recherchierens, muss ich leider erkennen, dass dies eine Sisyphusarbeit ist und so gut wie alles aus Spanien kommt. Ich lasse daher diese Abteilung hinter mir und denke, vielleicht sollte ich mir doch mal so ein Gemüse-Obstkisterl vom Bauern holen, welches immer in der Werbung angepriesen wird. Ich komme zur Milchabteilung und spätestens jetzt fängt sie wirklich an, die absolute Überforderung – ich hadere mit mir, welche Entscheidung ich treffen soll, denn es gibt hier nicht so wie früher einen halben Liter Milch und einen Liter Milch von der Kuh, sondern eine Hafermilch, eine Mandelmilch, eine Kokosmilch, eine Reismilch und von all diesen Sorten meistens auch noch eine Barista Edition. Nach längerem Überlegen, kann ich mich durchringen mir doch eine Hafermilch Barista Edition zu kaufen und bin froh, dass ich wenigstens schon mal einen Artikel habe. Als ich um die Kurve biege, kann ich es nicht glauben, es gibt hier tatsächlich schon Weihnachtsstollen in Hülle und Fülle und auch Weihnachtskekse – ich habe gerade erst vor ein paar Tagen den Bikini gegen die Winterjacke getauscht und bin jetzt anscheinend schon im Weihnachtsfieber! Irgendetwas läuft hier definitiv verkehrt, denn wenn ich mir schon im September den Weihnachtsstollen kaufen kann, wo bleibt dann noch die Vorfreude auf all die schönen Sachen, welche man früher immer erst knapp vor Weihnachten bekommen hat. Ich ignoriere daher diese Abteilung und kaufe noch ein paar Sachen ein. Als ich endlich an der Kassa ankomme, sind dann schon locker 40 Minuten vergangen für ein paar Artikel und ich denke mir, zum Glück habe ich nicht auch noch sämtliche Unverträglichkeiten und Intoleranzen wie viele andere Menschen heutzutage, denn dann würde der Einkaufstrip wirklich zu einem Tagesausflug werden. In diesem Sinne viel Spaß bei eurer nächsten Einkaufstour und ich hoffe, ihr habt keine Allergien. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2024-09-28

Special Inspiration- Supermond im September BLOG #21

von Heidi Reiter

 
 

Ein sogenannter Supermond im Zeichen der Fische strahlte diese Woche vom Himmel – angeblich der näheste und größte Mond in diesem Jahr und man kann es kaum glauben, aber obwohl dieser Supermond mehr als 357.500 km von uns entfernt ist, hatte er schon wieder eine enorme Wirkung auf uns Menschen. Ich persönlich musste auch wieder mal feststellen, dass mich der Mond wirklich mehr beeinflusst, als mir lieb ist. Bereits am Anfang der Woche fühlte ich mich schon etwas unruhig und leicht irritiert, launenhaft und zu all diesen Befindlichkeiten, kam auch noch die Nachricht einer lieben Freundin aus Köln, welche ihren Besuch bei uns im schönen Kärnten ankündigte. Somit war die Message für die nächsten Tage klar und ich stellte in Gedanken schon mal ein kleines Ausflugsprogramm für uns zusammen. Da sich meine Freundin auch sehr mit dem Vollmond, energetischen Ritualen und Spiritualität beschäftigt, war es unumgänglich, dass wir am Mittwoch, am Tag des Supermondes etwas Spezielles ausprobieren wollten. Wir wurden auch bald fündig und hatten ein „Moon Special“ entdeckt, das wir erst mal genauer hinterfragen mussten. Ich meine, mir fällt zu „Moon Special“ ja schon eine Menge ein, da bin ich recht einfallsreich, aber ich glaube, das hat mit Spiritualität eher weniger zu tun. Wir wollten nun wirklich mehr wissen und recherchierten, was es mit diesem Event auf sich hatte. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine herzöffnende Kakaozeremonie gepaart mit einem wunderbaren Vergebungsritual handelte. Jetzt waren wir dann wirklich etwas überfordert, denn so richtig konnten wir uns unter dieser Ankündigung eigentlich nichts vorstellen und Kakao trinke ich lieber warm mit einem Sahnehäubchen, wenn es draußen kalt wird und naja mit der Vergebung, das ist ja auch so eine Sache. Wir entschieden uns daher, dass wir an diesem geschichtsträchtigen Tag doch lieber nach Italien zum Shoppen fahren, denn der Mond scheint ja auch dort in der gleichen Art und Weise vom Himmel und eventuell lassen wir uns das „Moon Special“ noch für den Abend offen. In Italien angekommen, ging es gleich mal als Einstieg in unsere Lieblingsbar auf einen Cappuccino und zufälligerweise liegt dieses Cafe auch noch gleich neben unserer Boutique, an welcher wir einfach nie vorbeikommen, ohne mal kurz hineinzuschauen, ich glaube hier tritt definitiv das magnetische Gesetz der Anziehung in Kraft. Aus Kurz wird dann immer sehr lang und bepackt mit Einkaufstüten verließen wir Stunden später das sogenannte Paradies für Frauen und waren aufgrund dieser Anstrengung schon so hungrig, dass wir gleich bei unserem Lieblingsrestaurant einkehrten. Nach Pizza, Salat und natürlich auch noch Profiteroles mit ganz viel Sahne zum krönenden Abschluss, waren wir dann mehr als streichfähig und jetzt musste natürlich auch noch unser obligater Averna-Sour konsumiert werden, sozusagen der Digestif, um dem ganzen eine runde Note zu geben. Die Kakaozeremonie war zu diesem Zeitpunkt schon ganz weit in die Ferne gerückt und als wir unseren Averna Sour anschauten, dachten wir, dass dieser ja auch die Farbe Braun hat und locker als Ersatzgetränk herhalten kann und das Vergebungsritual können wir uns ja auch noch für den nächsten Supermond, der im Oktober kommt, aufheben. Am Ende kamen wir zu der „tiefgründigen“ Erkenntnis, dass Kakaozeremonien wirklich auf die verschiedensten Arten zelebriert werden können, in unserem Fall mit Averna Sour. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-09-22

Roberto mein Saugroboter BLOG #20

von Heidi Reiter

 
 
Wörthersee

Letztes Mal waren wir wieder mal mit meinen Mädels nach dem Theaterbesuch in unserem Lieblingsbierlokal. Das ist schon seit jeher Tradition und ohne den „Augustin“ geht es eigentlich gar nicht. Da wir Frauen ja im Gegensatz zu Männern immer über lebenswichtige Themen diskutieren, haben wir wieder mal unsere Haushaltsgehilfen etwas näher unter die Lupe genommen und nein – wir meinen damit nicht unser männliches Pendant, sondern einen Saugroboter, der uns neben all unseren anderen Arbeiten das Leben etwas erleichtern soll. Eine meiner Girls erzählt, wie cool dieses Teil ist und dass sie es gar nicht mehr missen möchte, denn die Zeit, die sie sich mit Saugen erspart, kann sie auch gerne für die angenehmen Seiten des Lebens nutzen und auch schon mal die Füße hochlegen, während der kleine, fleißige Gehilfe seine Runden dreht. Ich werde jetzt schon ganz neugierig, denn dieses Teil habe ich noch nicht in meinem Ensemble und ich frage ganz wissbegierig nach, wie Ihr gutes Stück heißt und wo ich ihn bestellen kann. Noch am selben Abend checke ich im Internet das besagte Modell und kann es kaum erwarten bis mein Faktotum endlich bei mir zu Hause ankommt. Als ich ihn auspacke, könnte ich wirklich fast schreien vor Begeisterung, denn ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich meinen alten, manuellen Staubsauger nun nie mehr persönlich einsetzen werde. Leider ist der Roboter natürlich noch saftlos und ich muss mich noch etwas in Geduld üben, was nicht unbedingt zu meinen primären Stärken zählt, aber was tut man nicht alles für einen neuen Haushaltsgehilfen. Da bei mir diese Geräte immer einen Namen bekommen, taufe ich ihn Roberto, da er mich an einen meiner verflossenen Freunde erinnert, der auch immer so schnittig und wendig aussah. Nach zwei Stunden ist es so weit und wir schreiten gemeinsam zur Tat, ich denke mir nur noch „push the button“ und schon geht es los, aber leider ist es in der Realität dann doch nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Roberto saust kreuz und quer durch den Raum, bleibt nie auf einer Linie und wenn er einen Krümel sieht, macht er prompt eine Kurve und fährt daran vorbei. Mit Kabeln hat er ebenfalls ein Riesenproblem und man glaubt, dass er mit dem Kabel fast einen Zweikampf führt, so bäumt er sich davor auf. Ich sitze in der Küche und genieße gerade meinen Latte, als er mit einem irren Tempo um die Ecke kommt und mich auch gleich anpöbelt, er will nämlich unbedingt über das Sitzgestell meines Stuhls fahren und nimmt regelrecht Anlauf, um die Hürde zu überwinden. Da er es natürlich nicht schafft, fängt er immer wieder von vorne an, bis es mir echt zu blöd wird und ich aufstehe und ihn wieder auf seine ursprüngliche Position bringe. Ich bleibe hinter ihm stehen und justiere ihn immer wieder aufs neue, sodass er auch wirklich nichts übersieht und seine Route beibehält. Aber kaum habe ich ihn wieder zurechtgerückt, macht er gleich wieder eine Kurve. Dieses Spiel dauert ungefähr 30 Minuten – aber nur für einen Raum, wo ist hier bitte die Zeitersparnis frage ich mich und muss mich jetzt wirklich wundern über die Sinnhaftigkeit meiner tollen Investition. Ich glaube, hier kann man nicht mal mehr von Umwegsrentabilität sprechen. Ich schalte daher meinen lieben Roberto wieder aus und bringe ihn zurück auf die Basis. Nachdem ich jetzt ja ohnehin schon von meinem Latte gestärkt bin, kann ich auch gleich selbst saugen und denke mir Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung und ich weiß jetzt genau, dass ich meinen alten Staubsauger nicht gegen einen Roberto eintausche. Eure Cleo !

© Heidi Reiter 2024-09-15

Herbert Pixner Projekt -Südtiroler Urgewalt BLOG #19

von Heidi Reiter

 
 

Es ist Winter und der Schnee liegt noch auf den Bergen als wir unser Highlight des Sommers auf Social Media entdecken, nämlich das Sommerkonzert von Herbert Pixner und seiner Band Ende August auf Burg Finkenstein – eine Explosion an Energie und enormen Talent – der Jimi Hendrix aus den Tiroler Bergen. Da unsere Truppe für alle Musikrichtungen offen ist, entscheiden wir spontan, dass wir dieses Jahr wieder einmal die Burg Finkenstein erklimmen werden. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, wie kommen wir zu den Tickets, denn leider sind ja nicht nur wir an diesem Konzert interessiert und es grenzt fast an ein Wunder, wenn man „en passant“ noch Karten bekommt, da diese Veranstaltungen immer gleich ausverkauft sind. Wir haben jedoch die glorreiche Idee, die Tickets via Willhaben zu checken, tatsächlich ist uns das Glück hold und wir fiebern dem Event schon ungeduldig entgegen. Es liegt zwar noch der Frühling und der Sommer dazwischen, aber wie wir ja alle wissen, ist die Vorfreude eine der schönsten Freuden. Vor 2 Wochen war es dann so weit und wir sind mal wieder wie üblich im letzten Moment angekommen und es sah so aus, als ob die ganze Arena nur noch auf uns wartete. Als wir nach einem abenteuerlichen Abstieg Richtung Tribüne endlich unsere Plätze erreichten, konnten wir es fast nicht fassen, denn wir waren hautnah am Geschehen dabei und konnten die Band fast abklatschen. Die Gruppe bespielt eine enorme Bandbreite an Instrumenten und Herbert Pixner selbst ist meiner Beobachtung nach umzingelt von ungefähr 10 Instrumenten darunter auch 5 Harmonikas, Trompeten, ein Minisaxophon, eine Klarinette und er kann diese auch noch alle perfekt bespielen, eine absolute Naturgewalt in seinem Genre. Dann gibt es auch noch Manuel Randi – seinen wunderbaren Gitarristen, der die Riffs auf seiner Gitarre mit einer Leidenschaft und Intensität rockt, dass man bei dem Song über den Diavolo fast schon denkt, dass man mit ihm direkt mit in die Hölle fährt und die Grenzen des Irdischen überschreitet. Die Band wird noch komplettiert mit einer Harfe, welche sphärische Klänge versprüht, einem Kontrabass und einem Klavier, dass am Ende des Konzerts sogar mit dem Hinterteil bespielt wird, mehr geht dann wirklich nicht mehr. Herbert Pixner ist auch ein exzellenter Entertainer und es gibt vor jedem Stück, welche auch alle selbst komponiert sind, eine kurze Story, von ihm persönlich erzählt. Da die Band ein Fan von mystischen Sagen aus den Tiroler Bergen ist, gibt es auch einen Song über den Zwergenkönig Laurin und seinen Rosengarten in den Dolomiten, welcher bei einem großen Fest ausgeladen wurde und sich dann an der Gesellschaft rächt – dies könnte man auch auf die heutige Zeit ummünzen, wenn man an die aktuellen Terrordrohungen bei Großkonzerten denkt, nur dass die Terroristen von heute nicht über magische Kräfte und einen Zaubergürtel verfügen sowie seinerzeit König Laurin, aber dafür weitaus gefährlicher sind. Als am Ende des Konzerts noch mehrere Zugaben gegeben werden und die Arena fast schon vor Energie explodiert, wissen wir wieder mal wie schön solche kleinen Glücksmomente sind, welche man sich durchaus öfters gönnen sollte und welche enorme Energie durch Musik freigesetzt wird. Also lasst euch das nächste Konzert von Herbert Pixner Project nicht entgehen und ich kann euch versprechen, dass die Magie und Leidenschaft welche ihr zurückbekommt, monetär mit nichts aufzuwiegen ist. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-09-10

Mein Kumpel Pablo BLOG  #18

von Heidi Reiter

 
 

Letzte Woche habe ich wieder mal meinen speziellen Kumpel Pablo getroffen. Er ist eine strahlende Erscheinung und definitiv ein Unikat….wenn er dir begegnet, glaubst du, dass er gerade von einer Party am Loveboat aus Ibiza kommt und dass er die ganze Nacht nicht durchgeschlafen hat, so aufgedreht ist er dann. Er sprüht nur so vor überbordender Energie, dass es mir manchmal fast schon so vorkommt, dass er zeitweise von sich selbst überfordert ist, denn Mister 100000 Volt ist neben ihm eine marginale Erscheinung. Das Sprichwort, das Leben ist so bunt, wie du dich traust es auszumalen, ist bei ihm nicht nur eine Metapher, sondern ein absoluter Lebensauftrag, er ist ein bunter Vogel, der sein Nest noch nicht gefunden hat. Als wir wieder mal in unserem Café sitzen, erzählt er mir wieder die wildesten Stories aus seinem Leben, die ihm aber auch wirklich alle so passieren. Seine Frauengeschichten sind der absolute Wahnsinn und ich frage mich, wie er eigentlich noch den Überblick behält, das ist dann schon wieder bewundernswert, denn dazu benötigt man wirklich ein ausgezeichnetes Gedächtnis, das er zweifelsohne hat. Er erzählt mir, dass dieser Sommer sehr anstrengend war mit den Frauen, dass muss aber anscheinend an dieser eigenwilligen Venus-Mars Konstellation liegen, welche heuer vorherrscht, meint er – aber jetzt ist er an einem Punkt angekommen, an dem er erkannt hat, dass er definitiv mal Ruhe braucht und sich von der Damenwelt erholen muss. Es ist ihm nun eine geniale Idee gekommen, denn da er ja auch manchmal jemanden zum Kuscheln braucht, wird er sich jetzt einen Hund zulegen. Vom gesprochenen Wort bis zur Tat dauert es bei ihm nicht sehr lange und eine Woche später ist sie schon da, eine wunderschöne, silbergraue Dackeldame mit einem Fell, dass nur so in der Sonne glitzert, einer Figur wie aus Stein gemeißelt und den wunderschönsten Augen, die ich jemals gesehen habe. Sie sind von einem unbeschreiblichen Stahlblau und leuchten wie zwei Sterne am Nachthimmel. Natürlich muss diese Dame auch einen für sie adäquaten Namen bekommen, denn sie ist ja auch noch von adeliger Herkunft, also eine „von und zu“ und da muss dann schon das gesamte Portfolio passen. Sie bekommt daher den wunderschönen Namen Clara, welcher mich persönlich aufgrund meiner Kulturaffinität zwar immer an Clara Schumann erinnert, aber da ja auch diese wunderbare Dame und Ehefrau von Robert Schumann, auch schon zu ihrer Zeit die Herrenwelt begeistert hat, ist dann der Name schon wieder stimmig. Pablo ist mehr als begeistert von seiner Clara und die zwei sind ein Herz und eine Seele und Clara begleitet ihn von nun an auf Schritt und Tritt und mutiert zu seinem Partner in Crime. Ohne Clara geht ab jetzt gar nichts mehr, aber dafür ist Pablo nun so gechillt wie ein buddhistischer Mönch in der Abendmeditation. Übrigens den Namen Pablo hat er von mir bekommen, das ist sozusagen sein Nickname, da er mich sehr an den grenzgenialen Maler Pablo Picasso erinnert. Auch dieser Herr war ja der Frauenwelt gegenüber nicht abgeneigt, schlief nur 3 Stunden pro Nacht und hatte selbst auch einen Dackel namens Lump und dieser wurde zur längsten, intensivsten und glücklichsten Beziehung, die Picasso je führen sollte. Und wenn ich mir meinen Pablo jetzt so anschaue, glaube ich fast wirklich, dass ihm seine wunderschöne Hundedame im Moment mehr Benefit bringt als jede andere zweibeinige Dame. Aber das kann sich ja auch ganz schnell wieder ändern, denn sonst wäre unser Pablo nicht „Pablo“. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2024-09-08

Prokrastination – was ist das bitte… BLOG #17

von Heidi Reiter

 
 

Gestern war ich wieder mal beim Friseur und habe in diesen berühmt-berüchtigten Zeitschriften geblättert, in welchen man wirklich alles erfahren kann, was man eigentlich gar nicht wissen will – über Scheidungen und Skandale, Lovestorys etc….und mir fällt auch noch auf, dass es in diesen Frauenzeitschriften immer so viele Kochrezepte gibt, ist hier vielleicht ganz subtil ein kleiner Hinweis für uns Frauen versteckt …. und plötzlich sehe ich es wieder – das Wort, das mir schon mehrmals in der letzten Zeit untergekommen ist – nämlich Prokrastination. Allein das Wort klingt ja schon sehr gefährlich und ich weiß, dass jetzt der Zeitpunkt für mich gekommen ist, dieses Wort zu recherchieren. Ich schaue natürlich wieder auf meinem geliebten Dr. Google nach und werde auch gleich fündig – Prokrastination kommt aus dem Lateinischen von „procrastinare“ und heißt nichts anderes als Aufschieben. Jetzt muss ich mich aber wirklich etwas wundern, denn ich habe diese menschliche Eigenschaft eigentlich immer als „Aufschieberitis“ bezeichnet und auch ich kenne diese Krankheit mehr als mir lieb ist. Denn wenn ich so nachdenke über meinen Tagesablauf, dann bin ich mehrmals von Prokrastination betroffen, schon beim Aufwachen fallen mir hundert Dinge ein, die ich erledigen möchte und kaum habe ich die Augen geöffnet, fange ich schon an, mein Handy zu checken über eventuelle neue Marketingstrategien, stelle Überlegungen für meine nächsten Kurzgeschichten an oder schaue mir coole Hacks auf Social Media an, bis ich bemerke, dass mir schon wieder mehr als eine halbe Stunde vom Tag fehlt und ich meinen Tagesplan schon wieder neu überdenken muss. Was ist los mit mir – bin ich schon komplett infiziert mit dieser neuartigen Krankheit oder kann ich keine Prioritäten mehr setzen. Laut wissenschaftlichen Berichten heißt es auf jeden Fall, dass das Aufschieben entlarvt, dass persönliche Bedürfnisse zu kurz kommen und gleichzeitig ein großer gesellschaftlicher Druck vorherrscht, sich immer wieder selbst noch mehr zu pushen und zu optimieren. Ich glaube, es ist eine tiefverwurzelte Eigenschaft, dass man sich ganz viele Dinge vornimmt, auch teilweise dann gleichzeitig erledigen möchte, um sich dann am Ende des Tages die Frage zu stellen „was habe ich heute eigentlich gemacht“…..aber ich bin mir sicher, dass wir Menschen in der Lage sind, Prioritäten zu setzen, aber dann einfach Arbeiten, die nicht so prickelnd sind, nach hinten verschieben. Ich schweife in Gedanken ab und plötzlich fällt mir Seneca ein, der äußerst belesene Philosoph und Berater von Kaiser Nero, der schon zu seiner Zeit in einem regen Briefwechsel mit vielen unterschiedlichen Adressaten war, um ihnen bestimmte Verhaltensweisen nahezulegen und diese von den Grundlagen der stoischen Philosophie zu überzeugen. Sein Ziel war es immer, lebenspraktische Tipps weiterzugeben und seine Leser zum Nachdenken anzuregen. Stoizismus denke ich mir, das wäre die Lösung, einfach die Aufgaben so lange aussitzen, bis sie sich von selbst erledigen und so tiefenentspannt durch den Tag gehen, dass es einem gar nicht auffällt, dass man eigentlich schon wieder prokrastiniert hat. Was sollte man also aus diesem Wort lernen – ich bin der Meinung, dass es für uns Menschen immer wichtiger wird, Achtsamkeit im täglichen Leben zu üben, dann sollte uns auch die Zeit nicht mehr so davonlaufen und wir würden somit der Aufschieberitis keine Chance mehr geben. In diesem Sinne, denkt genau nach, welchen Dingen ihr heute den Vorrang gebt. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2024-09-04

Grado – eine Anreise mit Hindernissen BLOG #16

von Heidi Reiter

 

Der Wecker läutet heute schon unbarmherzig um 6.00 Uhr – jetzt heißt es, raus aus den Federn und rein ins Vergnügen, denn heute geht es nach Grado. Ich muss meine liebe Family abholen, die in einem 3-Tagestrip mit dem Fahrrad nach Grado gefahren ist, aber jetzt nicht mehr die Kraft in den Waden hat, in die Heimat retour zu radeln. Als Target für die Abfahrt habe ich 8.00 Uhr eingeplant, aber das kann sich bei mir schnell wieder ändern, denn meistens, wenn ich wegfahre, treffen irgendwelche unvorhergesehenen Ereignisse ein. Als ich nach dem Duschen meine Kontaktlinsen einsetzen will, merke ich schon, da passt etwas nicht und ich sehe, dass eine Linse komplett zerrissen und unbrauchbar ist. Leider habe ich aber meinen Vorrat noch nicht wieder aufgestockt und jetzt habe ich also nur eine Kontaktlinse, aber als einäugiger Pirat kann ich jetzt auch nicht nach Grado fahren. Ich begebe mich daher auf die Suche nach meinen optischen Sonnenbrillen, welche ich wieder irgendwo verstreut habe und werde letztendlich doch noch fündig. Jetzt noch schnell die Runde mit dem Hund gehen und dann wird es aber echt Zeit, denn ich will ja noch vor Sonnenuntergang in Grado eintreffen. Da ich selbst ja nur meinen Luigi habe, meinen kleinen Fiat 500, muss ich das Auto von der Tante nehmen, ein MINI Countryman mit allen technischen Raffinessen und sogar so raffiniert, dass ich beim Wegfahren plötzlich nicht mehr weiß, wie ich aus dem Parkmodus in den Drivemodus komme und mich das lustige Auto einfach nicht wegfahren lässt. Soweit sind wir schon, dass jetzt schon das Auto die Herrschaft über den Fahrer hat und nicht umgekehrt, irgendetwas blockiert hier, aber ich frage mich was das sein kann, mittlerweile sitze ich schon 15 Minuten im Auto und nichts passiert – jetzt wird es mir echt zu bunt und ich befrage wieder einmal Dr. Google und der weiß glücklicherweise immer die passende Antwort. Endlich bin ich im richtigen Modus und mit einer Stunde Verspätung begebe ich mich auf die Reise ans Meer. Die Fahrt verläuft dann relativ harmonisch und ich habe den MINI schon komplett durchschaut bis ich zur Mautstelle nach Palmanova komme und sich schon der nächste Faux Pas ankündigt. Aus Versehen gebe ich das Mautticket in den falschen Schlitz und dann geht die Reise schon los, da ich auch noch meine optischen Sonnenbrillen aufhabe und meine Lesebrille irgendwo in der Tasche herumschwirrt, sehe ich nicht richtig, was sich da am Monitor abspielt. Auf jeden Fall habe ich schon bemerkt, dass mein Ticket weg ist, aber sich sonst überhaupt nichts rührt und die Schlange hinter mir immer länger wird. Direkt nach mir steht ein italienischer Rettungswagen und ich kann nur hoffen, dass dieser jetzt nicht auch noch einen Einsatz hat. Ich werde schon leicht panisch und drücke auf den Notfallknopf und zum Glück spreche ich ja italienisch und erkläre dem netten Herrn, der nach dreimal läuten, endlich abhebt, mein Missgeschick. Er fragt nur, von wo ich herkomme und meint, dass ich jetzt gleich bezahlen kann, nur sehe ich wieder nicht auf dem Display was los ist, da ich noch immer die falsche Brille aufhabe. Letztendlich gelingt es mir den Apparat so mit Kleingeld zu füttern, dass endlich die Schranke aufgeht. Als ich um die Mittagszeit in Grado eintreffe und das Meer sehe, denke ich mir, die Fahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt, aber ich weiß jetzt auch definitiv, dass ich mir sicher nie ein Automatikauto kaufen werde, denn diese Autos sind mir echt zu diktatorisch veranlagt. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-09-01

 

Beachtime der Wörthersee ruft…. BLOG #15

von Heidi Reiter

 
 

Heute gönne ich mir wieder mal einen Nachmittag am wunderschönen Wörthersee. Die Sonne steht noch immer glühend heiß am Himmel und die meisten Menschen flüchten vor der Sonne und suchen sich ein schattiges Plätzchen unter den wunderschönen alten, Erlenbäumen. Aber ich war schon immer ein Sonnenkind und ein Platz unter den Bäumen ist definitiv nichts für mich, im Gegenteil ich lade mir in der Sonne immer wieder meine Batterien auf und lasse meine Seele baumeln. Plötzlich schwelge ich in Erinnerungen und muss an meinen Großvater denken, der schon vor mehr als 15 Jahren verstorben ist und immer tolle Tipps für uns Kids, also meinen Bruder und meinen Cousin parat hatte. Da unsere Großeltern immer mit uns, ihrem Trio Infernale auf Campingurlaub nach Italien gefahren sind und ich auch schon in meiner Jugend sehr gerne faul am Strand gelegen bin, bekam ich von meinem Opa auf einer unserer Reisen, den ultimativen Tipp, nämlich mich mit Speckschwarte am ganzen Körper einzureiben, um dann laut Aussage meines Großvaters, am Abend tiefbraun wie aus der Piz Buin Werbung zur Homebase zurückzukehren. Das Resultat am Ende des Badetages war dann jedoch mehr als fatal, da mein gesamter Körper eine Farbe angenommen hatte, welche nicht mehr unter die Kategorie „gesund“ eingeordnet werden konnte und ich mir fast so vorkam wie bei einem Spanferkelschmaus, nur dass ICH diesmal gegrillt war. Umso später der Abend wurde, umso heftiger wurden meine Schmerzen und auch meinem Opa war inzwischen das Lachen vergangen angesichts dieser nackten Fakten. Meine Oma, seit jeher rührend um uns Kinder besorgt, holte ihr Ass aus dem Ärmel, nämlich kaltes Joghurt, dass sie mir während ihrer Nachtschicht als mutierte Krankenschwester ununterbrochen am ganzen Körper verteilte. Ich kehre mit meinen Gedanken wieder zurück an den Wörthersee und denke mir – heute bin ich bei Faktor 50+ so ändern sich die Zeiten und auch die Speckschwarte ist weit in den Hintergrund verdrängt worden, da ich mittlerweile auch Vegetarierin bin. Ich schweife mit meinen Blicken durch das Bad und gehe wieder auf meinen Beobachterposten, denn zum Beobachten gibt es in einem Bad wirklich mehr als genug. Da ist zum Beispiel dieses eine Pärchen aus Holland mit einem Malteser, der jeden ankommenden Badegast hysterisch anbellt und die eine Entourage mithaben, als würden sie drei Wochen am Strand übernachten. Aber nein, dem ist nicht so, da ich schon mehrmals gesehen habe, wie sie jeden Tag nach dem absolvierten Sonnenbad über eine Stunde lang den Garling, so eine Art Leiterwagen mit dem gesamten Hausrat wieder beladen und dann wieder Richtung Unterkunft abziehen. Auf dem Wagen würde nur noch der Kühlschrank fehlen für den Nachmittagsdrink am Strand, dann wäre das Sammelsurium komplett. Ich schaue auf das Wasser hinaus und sehe die unzähligen Stand-Up-Paddles – kurz bei uns SUP genannt und frage mich, wo hier eigentlich der sportliche Aspekt bleibt, denn meistens sehe ich nur Menschen, welche sich auf den SUP´s liegenderweise dahintreiben lassen oder bei Bojen ankern, um zu chillen, ich glaube, das würde ich auch noch auf einer Luftmatratze zusammenbringen und ich gebe mir selbst ein Versprechen, nämlich, dass ich diesen Sommer auch mal ein SUP testen werde, aber das ist dann eine andere Geschichte und bitte nicht den Tipp mit der Speckschwarte ausprobieren. Eure Cleo.

© Heidi Reiter 2024-08-29

Overboarding Energy – meine Ayurvedamassage BLOG #14

von Heidi Reiter

 
 

Knapp ein Monat ist vergangen und ich bin wieder ready für meine nächste Ayurvedamassage – Abhyanga genannt. Ich bin ja schon seit langem ein Fan dieser wunderbaren Heilmethode, welche ursprünglich aus Indien kommt und aus dem Sanskrit übersetzt wird mit „Wissen vom Leben“, welches man ja immer noch ausbauen kann, und auch bei mir gibt es hier diesbezüglich noch Luft nach oben. Aber jedes Mal bin ich wieder geflasht, welche Wirkungen sich in meinem Körper nach der Behandlung zeigen. Mein Mann für alle Fälle, zumindest was Massagen betrifft, erwartet mich schon voller Freude. Sein strahlendes Lächeln, das seine weißen Zähne noch mehr zur Geltung bringt, sowie sein faltenloses Gesicht mit 70+ Jahren motivieren mich immer wieder aufs Neue mit dem Ayurveda dranzubleiben, denn so möchte ich in diesem Alter auch noch aussehen. Er heißt Frank. Das ist natürlich sein englischer Name, da sein richtiger, singhalesischer Name für uns Europäer fast unaussprechbar ist. Frank kommt aus Sri Lanka, genauer gesagt aus Colombo, und hat die Massagen und die Ayurveda-Philosophie direkt vom großen Meister der Erleuchtung gelernt, und ich weiß daher genau – ich bin hier definitiv am richtigen Platz. Vor der Behandlung haben wir immer unseren philosophischen Talk über den Sinn des Lebens und mir wird die Frage gestellt, warum ich eigentlich auf dieser Welt bin. Jedes Mal muss ich wieder nachdenken und mir fällt dazu immer wieder etwas neues Bahnbrechendes ein…… Ich fange an mit Karma, Loslassen und Empathie und Frank sagt dann immer: „Denk nicht so kompliziert – Nein, du liegst schon wieder falsch“. Es ist alles ganz einfach, man muss es nur verstehen, aber das ist ja immer das Schwierige daran. Frank sagt dann immer schmunzelnd zu mir – du musst endlich begreifen, dass wir nur auf die Welt kommen, um zu genießen und für die Liebe. Ich muss mir wirklich ein Lachen verkneifen, denn wenn das nur immer so einfach wäre, hätten, glaube ich, viele Menschen keine Probleme mehr und die Therapeuten wären arbeitslos. Aber irgendwie hat er ja recht. Er sagt, schuld ist die Sprache, sie zwingt uns das Denken und die stets kreisenden Gedanken auf, welche wiederum von anderen bei uns getriggert werden, und das ist dann der Anfang vom Ende. Wir philosophieren meistens über eine Stunde, bis ich dann mal sage: „Jetzt sollten wir es aber mal angehen.“ Ich kenne mich schon aus und weiß, dass ich mich jetzt komplett entkleiden muss und für mich ein Behandlungs-Tanga in der Kabine bereitliegt, bei dem man nicht mal weiß, wo hinten und vorne ist, und ich glaube, verglichen mit diesem Teil ist ein Taschentuch noch groß. Ich verweigere also wieder wie üblich diesen eigenartigen Papierfetzen der Haute Couture und lege mich zumindest noch mit meinem Slip bekleidet auf die Liege. Schon bei den ersten Griffen, bei welchen das Iliosakralgelenk aktiviert wird, denke ich mir, das kann ja wieder heiter werden, da bleibt kein Auge trocken. Dann kommen noch die warmen Öle dazu und ich bin schon so glitschig, dass ich beim Umdrehen zur Bauchlage fast vom Tisch rutsche, aber am Ende weiß ich jedes Mal wieder, warum ich es mache – es ist eine wirklich heilende, energetische Behandlung und bringt dich wieder in den richtigen Flow und am Schluss gibt es auch noch eine Segnung vom Meister persönlich – was kann es Schöneres geben? Also probiert es unbedingt mal aus und taucht ein in die wunderbare Welt des Ayurveda. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2024-08-25

Mörbisch am Limit – MyFair Lady aus Simmering BLOG #13

von Heidi Reiter

 
 
Mörbisch

Die Koffer sind gepackt und unsere kulturaffine Truppe begibt sich wieder mal auf Reisen, aber dieses Mal nur bis nach Mörbisch. My Fair Lady ist angesagt und wir haben schon einiges im Vorfeld über die moderne Inszenierung gehört. Wir wissen nur, dass dieses Mal unsere liebe Eliza aus EAST-Simmering kommt und wir vermuten, dass ihr Dialekt daher nicht der Cockney Slang aus London nach dem Motto „Frei Schnauze“ sein wird. Da sich die Herren in unserer Runde vor Kultur etwas fürchten, reisen wir wieder als Damenrunde und wie es eben bei Frauen so ist, können wir es uns nicht verkneifen, unsere Anreise über die Route Parndorf zu planen. Aber auch unser Navi, die einzige männliche, sonore Stimme an Bord und welchen wir sehr schätzen aufgrund seiner direkten, souveränen und klaren Anweisungen, welche wir auch von zu Hause kennen, lotst uns immer direkt ins Outlet nach Parndorf. Jedes Jahr bin ich immer wieder aufs Neue erstaunt über das Spektakel vor dem Gucci Geschäft – Damen aus hauptsächlich arabischen Ländern, stellen sich in langen Reihen und in glühender Hitze vor dem Geschäft an und warten ganz geduldig bis sie eingelassen werden, um ihre Kreditkarten zum Glühen zu bringen und die neueste Haute Couture aus dem Hause Gucci wie Trophäen in ihren mitgebrachten Trolleys abzutransportieren. Ich wollte mir mal einen Spaß erlauben und direkt bei einem anderen Eingang, vor welchem keine Menschenansammlung war, in den heiligen Gral der Modeszene hinein spazieren … dies wurde von der Horde aus „Tausend und einer Nacht“ jedoch nicht so goutiert und auch der schwarz behandschuhte Tempelritter war nicht gerade amused und ich wurde freundlich aber bestimmt des Weges verwiesen. Aber ….. wir finden trotz Gucci- Verbot immer auch noch Geschäfte, welche sich über unseren Besuch sogar freuen und in welchen die Verkäuferinnen nicht ihre Ehemänner kaltblütig aus Eifersucht erschossen haben, sowie LADY GUCCI. Bei unserem Hotel angekommen, betreten wir komplett durchgeschwitzt und mit letzter Kraft das Foyer, ein Hotel im Charme der 70er Jahre, können aber leider keine Rezeption finden. Wir erspähen lediglich einen verschlagartigen Verbau, auf welchem steht „Rezeption nicht besetzt“. Als wir gerade überlegen, wie wir zu unserem Schlüssel kommen könnten, wird ein Fenster beim Verschlag ganz langsam aufgeschoben und ein Herr schaut recht spooky heraus und mir fällt sofort die Szene aus der Rocky Horror Picture Show ein, in welcher der Diener Riff- Raff ganz langsam die Tür aufmacht und die Gäste ganz leise und verschlagen begrüßt. Jetzt fehlt nur noch dass das Stubenmädchen auch noch so aussieht wie die Magenta, die Komplizin von Riff-Raff. Aber nach kurzem verbalen Austausch finden wir heraus, dass dies doch nicht der Diener von Dr. Frank N. Furter“ ist und wir sogar nach und nach durch gezieltes Hinterfragen auch noch die Highlights von Mörbisch erfahren. Am Abend werden wir auf der Seebühne Mörbisch wirklich sehr überrascht von der Art der Inszenierung, denn das Wort „OIDA“, „Schneeprunzer“ und „bist deppert“ gehören hier zum Jargon, an den wir uns erst gewöhnen müssen, aber alles in allem erleben wir eine wirklich sehr erfrischende Neuinszenierung von My Fair Lady und kommen am Ende zu dem Resümee, dass die Eliza aus EAST- Simmering auf jeden Fall mit der Lady aus London aus dem Jahr 1912 mithalten kann.

© Heidi Reiter 2024-08-21

Wenn mein Bruder auf Reisen geht, dann….BLOG #12

von Heidi Reiter

 
 
Kärnten

Wenn mein Bruder auf Reisen geht, dann kann es wieder mal spannend werden…..wie jedes Jahr im Sommer ist der Tag X schon vorsorglich im Kalender markiert für die obligate Radreise – Father & Son, sozusagen das jährliche Männerprojekt, dass jedes Mal ein bisschen chaotisch abläuft. Die Reise soll eigentlich morgen von Kärnten aus beginnen, aber mein Bruder weilt noch in Bella Italia und mein Neffe, der aus dem Osten von Österreich anreist, ist auch noch immer nicht eingetroffen. Da wir bei uns zu Hause so ein bisschen wie eine Community sind, noch dazu eine recht lustige, wird immer sehr viel spontan und im „last Minute Modus“ entschieden, aber ich denke mir, ich bin ja diesmal nicht dabei, also kann ich mich ganz entspannt zurücklehnen. Der Abend zieht ins Land und schön langsam treffen auch die zwei Herren der Schöpfung ein und machen bis spätabends noch die Planung – jetzt wird überhaupt erstmal überlegt, wohin die Reise mit dem Bike gehen soll. Zumindest bis Mitternacht steht dann fest, dass um 9.00 Uhr am nächsten Tag die Abfahrt Richtung Weißensee stattfinden wird, aber es könnte ja dann auch noch nach Italien weitergehen, aber das ist noch nicht so sicher, denn wer braucht schon eine genaue Planung im Leben. Da hält es mein Bruder ein bisschen wie Forrest Gump, das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen und man weiß nie, was man bekommt, aber Überraschungen sind auf jeden Fall immer vorprogrammiert. Als ich am nächsten Morgen um 8.00 zu meinen Morning -Swim an den See fahren will, treffe ich auf meinen Neffen, der schon frisch und munter ist und an seinem Rad hantiert, von meinem Bruder weit und breit noch keine Spur, aber naja was soll´s die Abfahrtszeit wird sowieso noch mehrmals verschoben werden, da bin ich mir jetzt schon sicher. Gegen 9.30 taucht dann mein Bruder auf und meint, jetzt wird erstmal in Ruhe gefrühstückt, denn am ersten Tag müssen wir uns noch nicht so verausgaben und sehr heiß ist es auch heute, da müssen wir unsere Kräfte einteilen. Mein Neffe, ein sehr tiefenentspannter lieber, junger Bursche, meint nach circa einer Stunde ausgiebigen Frühstücken, dass es eventuell nicht schlecht wäre, schon mal die Radtaschen ordentlich zu packen und doch bald an die Abfahrt zu denken, da es ja geplant ist, am ersten Tag mit dem Zug bis nach Villach zu fahren und von dort die Etappe bis Spittal mit dem Rad zu schaffen. Als es 11.30 Uhr wird und auch der Zug schon abgefahren ist, kommt plötzlich meine Schwägerin ins Spiel und muss die zwei Herren schließlich zu ihrem Ausgangspunkt nach Villach kutschieren bei 38 Grad Mittagshitze, aber was macht man nicht alles aus Liebe. Leider ist die Hitze auch dem Auto zuviel und knapp vor Villach wird dann Ballast abgeworfen und die zwei motivierten Herren können hier in „medias res“ – also unverzüglich ihren Roadtrip Trip beginnen. Meine Schwägerin hat leider nicht soviel Glück und muss letztendlich den ÖAMTC rufen, da sie nicht mehr von der Stelle kommt. Als die gelben Engel kommen, ist sie schon leicht dehydriert und mittlerweile auch schon 3 Stunden unterwegs, aber zumindest wird alles versucht, dass sie noch bis nachhause fahren kann. Bis zum späten Nachmittag trifft sie wieder bei uns zu Hause ein, aber zumindest unsere Biker sind schon mal auf dem Weg und werden auch hoffentlich zumindest noch heute in Spittal eintreffen, aber wie heißt es so schön „der Weg ist das Ziel“ und das Motto im „Hier und Jetzt“ zu leben, ist in unserer etwas verrückten Familie definitiv der Fall. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2024-08-18

Out for Dinner – die Magie der Worte BLOG #11

von Heidi Reiter

Wörthersee
Story

Heute wurde ich von Freunden zu einem wunderschönen Dinner am Wörthersee eingeladen und war jedoch trotz der tollen, stimmigen Atmosphäre und dem dreigängigen Menü inklusive Amuse- Gueule – dem Gruß aus der Küche, auch etwas nachdenklich. Ich hatte vor kurzem einen Beitrag gehört, dass die Kunst des Zuhörens eine der tiefsten Formen der Menschlichkeit und des Mitgefühls ist und es auch Mut braucht, sich auf das Gegenüber komplett einzulassen und die Herzen zu öffnen. Aber nicht nur der Artikel über Zuhören fiel mir ein, sondern auch die wunderschöne und einzigartige, menschliche Eigenschaft der Kommunikation, welche Welten verbinden kann und Worten eine besondere Magie gibt. Ich beobachtete ein Pärchen, dass an einem der Nachbartische saß und während der gesamten Zeit, welche wir im Lokal verbracht hatten, kein einziges Wort miteinander gesprochen hat. Diese Art von nonverbaler Kommunikation mag ja vielleicht am Anfang einer Beziehung, wenn die Schmetterlinge im Bauch noch verrückt spielen, recht anziehend wirken, aber ich glaube, diese Phase hatte dieses Pärchen schon vor vielen Jahren hinter sich gelassen und ich dachte mir, wie traurig muss es eigentlich sein, mit einem geliebten Menschen am Tisch zu sitzen und den ganzen Abend kein einziges Wort miteinander zu wechseln. Eine plausible Ausrede hätte sogar noch das Handy sein können, welches ohnehin schon Einzug in jedes Lokal genommen hat, jedoch nicht einmal diesem Vergnügen hatten die beiden gefrönt. Da mir persönlich so etwas noch niemals im Leben passiert war, musste ich plötzlich intensiv über die Bedeutung von Kommunikation nachdenken und kam zu dem Schluss, dass Kommunikation mehr als ein Austausch von Informationen ist und ein grundlegendes Element des menschlichen Daseins und unserer Existenz in der Welt. Es sollte eigentlich ein Austausch sein, bei dem die Bedeutung durch die Interaktion von Menschen entsteht. Auch am Tisch direkt neben uns, war eine Familie mit 2 Kindern und auch diese wechselten kein Wort, im Gegenteil, ich bemerkte wie sie immer wieder freundlich und lächelnd zu unserem Tisch schielten, um an unseren Stories teilzuhaben. Da ich persönlich ja recht kommunikativ bin und ohne Punkt und Komma stundenlang reden kann über alltägliche, profane Dinge oder auch einfach nur über den Sinn des Lebens zu philosophieren, konnte ich für diese Attitüde überhaupt keine Erklärung finden. Ich war zutiefst betroffen, dass es eine ganze Familie nicht mehr schafft bei einem gemeinsamen Abendessen nicht mehr als 4 oder 5 Wörter miteinander zu reden und ich kann nur vermuten, dass es anscheinend durch den vermehrten Einsatz von digitalen Medien und Social Media dazu kommt, das traditionelle Kommunikationsfähigkeiten wie das Führen von Gesprächen mit Tiefgang oder auch das Zuhören immer mehr verkümmern. Deshalb heute mal ein Appell an meine lieben Leser und die Community – bitte redet wieder mehr miteinander und genießt die Magie der „gesprochenen“ Worte und den einzigartigen, zwischenmenschlichen, verbalen Austausch. Eure Cleo!

© Heidi Reiter 2024-08-13

Pilates – wo ist mein Powerhouse BLOG #10

von Heidi Reiter

 
 
Wörthersee

Gestern hatte ich mich wieder mal aufgrund meiner Spontaneität auf ein Date der anderen Art eingelassen. Am nächsten Morgen um 7.30 sollte ich mich am Badestrand einer Freundin einfinden zu einer Pilates Stunde. Schon beim Aufstehen dachte ich mir, ob das so eine gute Idee war, denn eigentlich bin ich ja schon seit fast 30 Jahren ein Yogi und mit dem Powerhouse bei Pilates hab ich eigentlich nichts am Hut. Wo befindet sich das überhaupt und was soll mir das bringen, ich glaube, ich hätte doch noch Dr. Google vorher befragen sollen, denn da ist mir dann eigentlich das Shavasana im Yoga lieber. Am Strand angekommen, sehe ich schon die illustre Runde am Badedeck stehen – Mädels nicht mal halb so alt wie ich, top gestylt, mit bauchfreien Tanktops und engen Shorts. Ich denke mir, dass kann ja lustig werden, wenn die Ladies nur halb so gut beim Workout sind wie sie gedresst sind, dann kann ich mich anschnallen. Auf jeden Fall hebe ich schon mal definitiv den Altersdurchschnitt allein durch meine bloße Präsenz. Die Trainerin, auch eine äußerst junge Dame, lächelt mich wohlwollend an, aber wenn ich sie so anschaue, denke ich mir insgeheim, worauf habe ich mich da wieder eingelassen. Eventuell Selbstüberschätzung, aber nein – meine Charaktereigenschaft, niemals aufzugeben, spornt mich an und ich bin mir jetzt ganz sicher, das geht sich aus. Als wir mit dem Powerhouse anfangen, wird mir das erste Mal in meinem Leben klar, wie viele Muskelgruppen sich in meinem Körper befinden, mit denen ich bis dato noch keine Bekanntschaft gemacht hatte. Aber ich orientiere mich ganz diszipliniert an der Trainerin und muss feststellen, dass es für die gestylten Mädels auch kein Kindergeburtstag ist. Ich schöpfe meine Kraft aus dem türkisblauen Wörthersee, der sich wie ein Teppich vor uns ausbreitet. Bei jeder weiteren Übung denke ich mir, dass mir gleich die Hüftknochen aus der Pfanne springen werden, aber alles ist noch an seinem Platz und wir kommen schön langsam ins Finale. Jetzt will es unsere liebe Trainerin nochmal wissen und holt noch ein Ass aus dem Ärmel, nämlich super coole Bauchübungen, die mir wirklich fast die Luft zum Atmen nehmen, aber auf das sollen wir ja auch noch denken, denn Atmung ist ja sehr wichtig bei diesen Workouts. Aber das ist noch nicht alles, es geht noch mehr, es kommt auch noch die Planke dran, mein Alptraum wird zur Realität, denn die Planke müssen wir auch noch eine Minute lang halten. Jetzt beginne ich wirklich an mir zu zweifeln und frage mich, warum ich nicht bei meiner morgendlichen, gechillten Yoga-Einheit geblieben bin. Das Highlight war dann definitiv die Entspannungsphase, in die ich regelrecht hineingekippt bin – jetzt war es Zeit zum Loslassen. Fazit war – jetzt kannte ich zumindest mein sogenanntes Powerhouse und versprach mir selbst, beim nächsten Mal das Workout bereits vorher etwas genauer zu hinterfragen…. aber es hat mega gutgetan und man weiß danach auf jeden Fall, was es bedeutet, „break your limits and outgrow yourself“. Also Mädels, auf in die nächste Pilatesstunde und testet eure persönlichen Grenzen aus, auch das männliche Geschlecht kann sich durchaus zum Workout dazugesellen, vielleicht wird dann so die Powerhouse Übung noch etwas spannender als sie es ohnehin schon ist. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2024-08-10

Deja-Vu – Erinnerungen aus meiner Kindheit BLOG #9

von Heidi Reiter

 
 
Wörthersee

Meine Morgenroutine wird jeden Tag stabsplanmässig durchexerziert, in dem ich frühmorgens immer eine Runde mit meinem Hund, einem sturen, widerspenstigen Dachsbrackenmischling namens Benny mache. Er ist von uns beiden definitiv der Boss und macht immer nur das, was er will. Da er extrem anweisungsresistent ist und sämtliche herkömmliche Hundebefehle schon seit jeher geflissentlich ignoriert, geht eigentlich immer er mit mir und nicht umgekehrt. Aber dann denke ich mir immer, naja was solls, Hunde sollen ja auch ihre gewissen Freiheiten haben und nicht nur nach der Pfeife ihres Herrchens tanzen. Auf unserem Spaziergang kommt uns plötzlich ein schwarzer SUV entgegen, welcher relativ langsam fährt – unwillkürlich schaue ich in das Auto und sehe den Lenker, nicht angegurtet und auf seinem Schoss einen Säugling, den er mit einem Arm hält und mit der anderen Hand relativ lässig das Auto lenkt. Ich bin echt geflasht von dieser Verantwortungslosigkeit, habe aber plötzlich ein Deja-Vu und mir kommen Kindheitserinnerungen auf und wie „gefährlich“ wir eigentlich unsere Kindheit verbracht hatten. Auf jeden Fall hatten wir definitiv großes Glück, dass wir es unter diesen Umständen überhaupt bis ins Erwachsenenalter geschafft haben. Bei uns gab es nämlich noch überhaupt keinen Gurt, Safety First war ein Fremdwort im Wortschatz unserer Eltern. Wir wurden einfach auf den Hintersitz gesetzt oder auch gelegt und dann ging die Fahrt schon los, was dann mit uns während der Fahrt passierte, war für unsere Eltern sekundär, denn die mussten sich ja auf das Fahren konzentrieren. Taxidienst für den Schulweg – hin und retour, das waren die öffentlichen Verkehrsmittel, welche wir täglich mit Freuden genutzt haben und auch schon mal bei der Heimfahrt einen Zug absichtlich verpasst haben, um uns noch ein kleines Quäntchen Freiheit herauszuholen und um nach der Schule nicht gleich nachhause zu müssen. Ein Handy war ein Luxusartikel und war auch nur wenigen Privilegierten vorbehalten, die sich ein Auto mit Telefon leisten konnten, das D-Netz. Für uns Kinder waren diese Menschen immer etwas spooky und wir konnten uns gar nicht vorstellen, wie man mit so einem Gerät überhaupt telefonieren kann, denn wir hatten ja noch Festnetzanschluss und man glaubt es kaum, auch noch „Telefonzellen“! Wenn wir uns mit Freunden treffen wollten, sagten wir zu Hause einfach – „wir sind dann mal weg“ und spätestens bis zum Abendessen wieder da. Mit den Freunden funktionierte irgendwie immer alles nach einem gewissen Buschtrommelprinzip und in kürzester Zeit hatte sich die komplette Gang aus der Nachbarschaft zusammengefunden und es wurden wieder neue Spiele erfunden, welche an Profanität nicht mehr zu überbieten waren. Spätestens wenn dann der Hunger kam, wussten wir, es ist Zeit nachhause zu gehen. In meinen Erinnerungen versunken, kommt mir wieder der SUV Fahrer in den Sinn und ich denke mir, eigentlich recht mutig aber auch ein bisschen leichtsinnig, aber vielleicht sollte man heutzutage den Kindern wieder mehr Freiheit schenken und weniger Kontrollzwang und mir fällt ein Zitat von Goethe ein, es gibt nur zwei Geschenke, welche man Kindern mit auf den Weg geben sollte, nämlich Wurzeln und Flügel…..

© Heidi Reiter 2024-08-08

 

Gardasee – die Golden Girls kommen BLOG #8

von Heidi Reiter

 
Gardasee

Es ist 23 Uhr am Abend – ich bin schon mega aufgeregt, denn morgen starten wir wieder mit meinen Mädels, liebevoll von mir „Golden Girls“ genannt, unsere jährliche Reise nach Verona und an den Gardasee – es ist so gut wie alles gepackt, aber wie üblich muss ich mich wieder auf den Koffer setzen, um ihn überhaupt schließen zu können. Meine Urangst, dass ich vielleicht wieder zu wenig mithaben könnte, veranlasst mich jedes Mal, Dinge einzupacken, welche ich ohnehin nicht brauchen werde. Aber was soll´s das Motto „mit leichtem Gepäck“ zu reisen wird bei mir eher als Metapher verwendet als beim Koffer packen. In Gedanken gebe ich mich schon völlig den kulturellen und lukullischen Genüssen sowie dem Dolce Far Niente in Bella Italia hin, als plötzlich mein Telefon läutet. Meine Freundin, welche für den Chauffeurdienst an den Gardasee gebucht wurde, sagt einen Satz, der meine ganze Planung über den Haufen wirft -„Ich habe ein Achsenproblem, wir können nicht mit meinem Auto fahren – okay denke ich mir, mein kleiner Luigi aus dem Hause Cinquecento kann sicher einspringen – 4 Mädels kann er ja locker und lässig an den Gardasee bringen, aber mit der „Valigia“ könnte es kritisch werden und die Metapher, mit leichtem Gepäck zu reisen, wird ganz schnell zur Realität. In letzter Minute kann eine meiner Mädels, den SUV von ihrem Göttergatten organisieren und unser Kurzurlaub ist somit gerettet. Unter dem Motto „I don´t need a therapy – I only have to go to Italy“ machen wir uns auf den Weg und wandeln auf den Spuren von Goethe am Gardasee, welcher auf seiner Italienreise auch in Malcesine und Garda war und letztendlich über Torbole, Ferrara, Bologna, Perugia, Rom und Neapel bis nach Sizilien gekommen ist. Soweit werden wir nicht reisen, als der liebe Herr aus Weimar, der immer allein und ohne Diener unterwegs war und unter dem Pseudonym „der Maler Müller“, aber wir haben ja auch keine Kutsche und auch nicht soviel Zeit wie der Freiherr von Goethe, denn 2 Jahre können wir unsere Lieben zu Hause leider nicht allein lassen. In Malcesine besteigen wir die Burg der Scaliger und spüren noch die Aura der Langobarden, welche das Castello im 6. Jahrhundert als Festung ausgebaut haben. Das Grande Furioso wollen wir dann am Abend auf einem Segelschiff im Style „Fluch der Karibik“ bei einem Sundowner genießen und es fehlt zum perfekten Abend eigentlich nur noch Johnny Depp. Leider macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und wir müssen auf den Segeltrip und auch auf Johnny Depp verzichten, aber wir sind ja eine flexible und eingespielte Truppe und landen letztendlich in einer coolen Bar, in welcher zufällig auch noch eine Band “ Country Music“ as its best spielt und spätestens bei Sweet Caroline wissen wir, dass das Leben schön ist und man den Moment genießen muss, da die Gegenwart von heute, morgen schon wieder vorbei ist. Die nächsten Tage sind durchorganisiert mit Schiffstouren über den Gardasee sowie der übliche Besuch der Arena di Verona und als am letzten Tag die Heimfahrt naht, müssen wir noch einmal an Goethe´s Faust denken und sagen unisono „Augenblick verweile doch, du bist so schön“

© Heidi Reiter 2024-08-04

Hilfe, mein Scriptbuch ist verschwunden BLOG #7

von Heidi Reiter

 
 
Wörthersee

Vorige Woche gab es leider auch in meinem Leben diesen einen Tag, der nichts Gutes verhieß, aber auch diese Tage müssen mal vorkommen und man sollte immer versuchen, das Beste daraus zu machen und etwas zu lernen. Immer wenn ich meine Stories schreibe, habe ich mein Skriptbuch dabei, ein türkises Buch – früher nannten wir es Filofax, dass mich durch dick und dünn begleitet und da ich eine sehr starke Affinität zum Beobachten habe, ist es sehr häufig im Einsatz und auch immer in meinem Baderucksack dabei. Da die Sonne letzte Woche wieder mal glühend heiß vom Himmel brannte und sich mein Körper anfühlte, als würde er gleich explodieren, konnte ich der Versuchung nicht widerstehen, in das türkise, karibikartige Wasser des Wörthersees abzutauchen und mich in meinem Element dem Wasser wieder energetisch aufzuladen. Als ich nach meinem Happy- Swim wieder heimkam und mein Skriptbuch aus dem Rucksack nehmen wollte, traf es mich wie ein Blitz, denn ich konnte meinen „Partner in Crime“ nicht mehr finden. Ich war am Boden zerstört, denn da ich ja auch gerade an meinem ersten Liebesroman schreibe und schon einige Kapitel in meinem Buch verewigt hatte, war ich nun wirklich komplett desillusioniert. Ich verbrachte Stunden über Stunden mit Suchen, aber mein geliebtes Büchlein konnte ich nicht mehr finden. Da ich aber ein Glückskind bin und an einem Sonntag geboren wurde, glaubte ich trotzdem noch an ein Wunder und an Karma, denn eigentlich ist ja immer noch alles zu mir irgendwann zurückgekommen. Heute, nach 5 Tagen des Hoffens, geschah das ersehnte Wunder. Wie jeden Tag im Sommer ging ich meiner Sisyphusarbeit nach, um unsere Terrasse von den unzähligen Birkenblättern und Blüten zu befreien, welche ohnehin am nächsten Tag im gleichen Ausmaß wieder da waren. Während meiner meditativen Kehrarbeiten fuhr plötzlich der DHL -Paketwagen vor und brachte mir einen kleinen Karton. Ich war sehr verwundert, denn es stand wirklich mein Name auf dem Paket, obwohl ich entgegen meiner üblichen Gewohnheiten dieses Mal nichts im Internet geordert hatte. Ich checkte das Paket und entdeckte den Absender, eine Adresse aus Bayern mit dem Namen von einem mir bis dato unbekannten Mann. Jetzt konnte ich meine weibliche Neugierde wirklich nicht mehr zügeln und ich schritt sofort zur Tat und schnitt ungeduldig das Paket mit einem Messer auf. Zum Vorschein kam altes Zeitungspapier – ich wühlte mich durch die Zeitungsabschnitte und was ich sah, brachte mich fast zum Weinen – ich konnte meine Freudentränen kaum mehr unterdrücken – mein geliebtes Scriptbuch befand sich in dem Karton inklusive einer so menschlichen und emphatischen Nachricht, dass ich mir dachte, diese Art von Menschlichkeit muss wirklich in einer Story verewigt werden. Ein Pärchen aus Bayern hatte tatsächlich mein Scriptbuch auf der Straße am See gefunden, anscheinend war es mir beim Wegfahren mit meinem Bike aus dem Rucksack gefallen. Ich konnte es gar nicht fassen und war komplett überwältigt von soviel Menschlichkeit und Herzenswärme. Ich widme daher diese Story zwei wundervollen Menschen, welche ich leider nicht persönlich kennengelernt habe, Anna-Lena und Thomas – ihr macht diese Welt ein bisschen besser. In diesem Sinne wünsche ich auch allen meinen Lesern einen wunderschönen Tag und hoffe, dass auch in eurem Leben solch herzergreifende Momente und Begegnungen passieren. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2024-08-01

Fete Blanche – wir wollen es nochmal wissen BLOG #6

von Heidi Reiter

 
 
Wörthersee

Vorigen Freitag fand am Wörthersee wieder mal das Highlight der Saison statt – die FETE BLANCHE , welche sicher schon seit meiner Jugendzeit in unserer Area gefeiert wird und das ist auf jeden Fall schon „many moons ago“. The „White Party“ wurde sie früher auch genannt und war wirklich legendär – sämtliche Promis aus Nah und Fern fanden sich am Wörthersee ein und von Pörtschach bis Velden sah man nur weiß gekleidete Menschen, welche lustvoll und exzessiv bis in die frühen Morgenstunden die beste Party ihres Lebens feierten. In den Bars und Discotheken musste man sich um einen Stehplatz raufen, aber wenn man sozusagen auf Tuchfühlung gehen wollte, um jemanden kennenzulernen, dann war man hier sicher am richtigen Platz. Meine Mädels und ich, eine eingeschweißte Gang seit Jugendjahren verspürten urplötzlich das Verlangen, wieder einmal auf die Fete Blanche zu gehen. Obwohl wir nicht mehr ganz taufrisch waren, aber dafür im Herzen noch jung geblieben, stand der Entschluss fest, wir gehen dieses Jahr endlich wieder mal abshaken. Pünktlich um 23 Uhr stand die Truppe bereit, eine wirklich weiße Urgewalt, wobei das Wort „UR“ in diesem Fall etwas näher zu hinterfragen wäre, denn unser addiertes Alter war ja schon recht heftig. Aber jetzt waren wir schon mal da und wir sagten unisono „rein ins Vergnügen“. An der Fabrik selbst, das war der Name der Disco, früher eine Bleifabrik, nagt mittlerweile auch schon der Zahn der Zeit und das Mauerwerk ist schon relativ morbide, aber da es ohnehin dunkel war, wurde so einiges kaschiert, mitunter auch unsere Fältchen, die unserer Meinung nach sowieso nur vom vielen Lachen entstanden sind. Es gab zwei Dancefloors, wobei der erste, eigentlich für unsere Generation gedacht war, wir uns aber für diese Musik noch etwas zu jung fühlten. Also nichts wie weg und ab zu dem zweiten Dancefloor mit House-Music und einem coolen DJ aus UK, der zwar nicht den Ibiza DJ MIX Style drauf hatte, aber doch schon eher etwas für unsere Geschmacksrichtung war. Wie auch während unserer Jugendzeit, konnten wir uns bei dieser Musik so richtig in Trance tanzen und auch unser Energielevel auf ein Maximum hochpushen, mehr ging dann ohnehin nicht mehr und wir waren definitiv die ältesten Girls und auch die, welche am meisten tanzten, verglichen mit dem äußerst jungen Publikum, welches nur herumstand und beobachtete. An diesem Szenario hatte sich anscheinend seit 30 Jahren nichts geändert aber gewisse Dinge bleiben doch immer gleich. Auf jeden Fall muss ich sagen, dass wir den Altersdurchschnitt definitiv angehoben haben. Aber hier muss ich jetzt wirklich anmerken, das die Jugend von heute relativ cool und lässig drauf ist, denn wenn ich mich an unsere Sessions erinnere war es ein No-Go, dass wir in unseren Zwanzigern, Urgesteine unseres Alters in der Disco toleriert hätten. Mit diesem Gedanken ging ich um 3 Uhr früh nachhause und dachte mir, dass es schön ist, zu wissen, wie Tanzen noch immer Balsam für die Seele ist und das die jungen Menschen von heute mit ihren Ideen von Work-Life-Balance, Toleranz, Freiheit und das Leben zu genießen auf jeden Fall den richtigen Weg eingeschlagen haben, denn das ist es ja was am Ende zählt, den Moment zu genießen und nicht nur in der Vergangenheit zu leben oder von der Zukunft zu träumen. Eure Cleo

© Heidi Reiter 2024-07-30

Meine letzte Affäre – was ist hier los BLOG #5

von Heidi Reiter

 
 
Wörthersee

Seit meiner letzten Affäre bin ich wieder mal erneut daran erinnert worden, dass Männer definitiv vom Mars kommen und Frauen von der Venus. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern könnten nicht größer sein, und dennoch versucht man immer wieder sich irgendwo in der Mitte zu treffen. Mit meinen mittlerweile 50+ Jahren, staune ich immer noch darüber, wie sehr mich Männer mit Ihren steinzeitlichen Verhaltensmustern überraschen können und wie ausgeprägt ihr Fluchtmechanismus noch immer ist, obwohl kein Dinosaurier mehr hinter ihnen her ist. Im Grunde genommen ist es ja ganz einfach: Männer brauchen guten Sex und gutes Essen und dann passt es schon aber Frauen hingegen sind weit komplexer und emotionaler aufgestellt und auf jeden Fall nicht so leicht zufriedenzustellen. Ich gehe die Affäre ein und sage mir, dass es nur eine Affäre bleiben soll, denn stationär nehme ich sowieso keinen Mann mehr bei mir auf, maximal noch ambulant. Dies habe ich aus meiner Scheidung gelernt und ich werde sicher nicht wieder „Mutti“ spielen und den Herrn der Schöpfung nach Strich und Faden verwöhnen. Waschen, Putzen, Kochen – für das gibt es ja mittlerweile auch schon Personal, welches man sich gegen entsprechende Entlohnung organisieren kann. Doch wie es bei Frauen eben immer so ist, verstricke ich mich wieder emotional und denke weiter als nur an die momentane Lust und Begierde. Während er vielleicht schon an das nächste Abenteuer denkt, sehe ich uns gedanklich schon fast bei der Hochzeit. Dennoch schiebe ich diesen Gedanken beiseite und versuche, die Gegenwart zu genießen, ganz nach dem Motto Panta Rhei – Alles Fliesst. Mein neuer Liebhaber, ein Mann, der sexuell nicht schlecht aufgestellt ist, hat einen enormen Drang von sich selbst zu reden. Meine Affinität zu Sternzeichen, zwingt mich, ihn nach seinem zu fragen. Er ist ein Stier, wie vermutet – ein prachtvoller, stolzer Stier mit einer unglaublichen Sturheit, die ihm selbst im Weg steht. Das erklärt auch seine Fähigkeit, drei Stunden lang Geschichten über sich zu erzählen, ohne einmal nach meiner zu fragen. Dennoch bin ich fasziniert von seinen Stories, denn staunend muss ich feststellen, dass er es geschafft hat mich schweigsam zu machen, was sonst nur sehr selten geschieht, da ich eigentlich selbst auch sehr gerne rede. Wir treffen uns ein paar weitere Male, es ist prickelnd und abenteuerlich, doch dann ändert sich etwas. Mein Stier will plötzlich weder schreiben noch telefonieren und wird zum Ghost. Freundschaft Plus schlägt er noch vor, doch das kommt für mich nicht in Frage – entweder ganz oder gar nicht, das war schon immer mein Motto und dann verschwindet er plötzlich wieder ganz aus meinem Leben. Ich frage mich, wann ich verstehen werde, warum Männer so ticken und dieses seltsame Verhalten an den Tag legen, warum sie sagen noch viel gemeinsam erleben zu wollen, nur um dann wieder im Nirwana zu verschwinden. Ich hoffe, eines Tages werde ich auf einen Mann stoßen, der mir dieses merkwürdige Verhaltensmuster mal erklären kann, damit ich irgendwann begreifen werde, warum Männer wirklich vom Mars kommen und Frauen von der Venus. Aber wie heißt es so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt……und da ich ein äußerst positiver Mensch bin, gebe ich die Hoffnung nicht auf…

© Heidi Reiter 2024-07-27

Vollmond im Krebs – meine Energie dreht durch BLOG #4

von Heidi Reiter

 
 
Pörtschach

Der letzte Vollmond hat mir wieder mal total zu schaffen gemacht, generell ist Vollmond schon eine Challenge für mich aber diesmal steht der Mond auch noch in meinem Sternzeichen Krebs und ich weiß jetzt schon „das kann heftig werden“. Zu allem Überdruss scheint das silbrige Licht des Mondes auch noch durch einen Schlitz im Vorhang direkt auf mein Gesicht und ich komme mir vor, als würde mich ein Spotlight auf einer Bühne beleuchten. Ich wälze mich in den Bettlaken und kann einfach nicht schlafen – mir gehen tausend Ideen und Projekte durch den Kopf und ich komme einfach nicht zur Ruhe. Ich bin kurz davor, einfach aufzustehen und meine Ideen niederzuschreiben, aber irgendwann muss ich ja auch mal schlafen, denke ich mir. Der Griff zum Handy ist fast schon manisch und ich spiele eine Schlafmeditation nach der anderen ab und zu guter Letzt lande ich auch noch bei einem Podcast über Achtsamkeit von Deutschlands berühmtesten Achtsamkeitstrainer Peter Beer – mehr geht dann wirklich nicht mehr. Aber zumindest mein Horoskop sagt, dass mit diesem Vollmond eine spannende, neue Phase in meinem Leben anfängt mit vielen neuen Erkenntnissen. Na ja, eine Erkenntnis hätte ich jetzt schon, aber für solche universellen Prophezeiungen kann man auch schon mal eine schlaflose Nacht hinnehmen…..um sechs Uhr in der Früh stehe ich dann endgültig auf – was soll man machen, andere quält in diesem Alter schon die senile Bettflucht mich eben „nur der Mond“. Zuerst wird mein morgendliches Yoga- Ritual inklusive Katze und Hund durchgezogen, um die müden Knochen wieder auf Betriebstemperatur zu bringen, aber am liebsten ist mir das Shavasana einfach wie tot am Boden liegen, Atmen und schauen was passiert oder auch nicht. In dieser Pose rieche ich dann fast schon meinen Cafe Latte – denn meine Chakren sind ja jetzt schon mega sensibilisiert. Ich stehe bei meiner Kaffeemaschine am Fenster und plötzlich kommt irgendetwas über mir in Bewegung, ich schaue nach oben und kann gerade noch ausweichen, als mir mein Rollo entgegenkommt, das auch schon ein bisschen in die Jahre gekommen ist und spätestens jetzt weiß ich es – der Vollmond ist schuld. Im selben Moment wird mir auch klar, dass ich heute noch ein Schwedenprojekt erledigen muss, denn ich liebe Ikea, obwohl die Betriebsanleitungen etwas rudimentär gehalten sind und jede Montage fast in eine Doktorarbeit ausartet, aber mit dieser kleinen Nebenerscheinung muss ich mich heute wohl abfinden. Leider ist meine liebe Schwägerin – liebevoll bei uns in der Familie „Frau Ingenieurin“ genannt, mit meinem Bruder auf Ayurveda Urlaub in Indien und ich werde das Rollo daher wohl selbst montieren müssen, aber der Tag ist ja noch lang. Nach erfolgreichem Kauf, packe ich zu Hause das Rollo aus und denke mir, warum schon wieder so viele unlogische Teile und die Schrauben sind so klein, dass sie mir gefühlte fünfzigmal aus der Hand fallen, bis ich endlich meinen Magnetschraubenzieher finde, danke für diese Erfindung. Bis zum Ende des Tages, schaffe ich es, das Rollo zu montieren und ich schaue zufrieden nach oben und plötzlich habe ich die Melodie von Frank Sinatra im Kopf – „Thats Life“ und ich denke mir ja lieber Frankie Boy – du hast es immer schon gewusst…..

© Heidi Reiter 2024-07-23

Challenge – Laptop Reparatur BLOG #3

von Heidi Reiter

 
Pörtschach

Heute ist der Tag der Tage, mein Laptop, mein treuer Begleiter durch unzählige Stunden des Schreibens und mit dem ich mehr Zeit verbringe als mit meinem Partner, muss heute dringend in die Reparatur. Ohne meinen Laptop geht gar nichts und ein merkwürdiges Gefühl, von der Außenwelt komplett abgeschnitten zu sein, steigt plötzlich in mir hoch. Digital Detox – was ist das, für mich auf jeden Fall ein Fremdwort und es kommt in meinem Vokabular auch definitiv nicht vor…..Mir fällt plötzlich ein, dass ich letzte Woche bei einem Italo – Konzert vom Moderator einen Tipp bekommen hatte – er hat eine Firma erwähnt, welche in Klagenfurt in Sachen Laptop- Reparatur federführend ist. Leider kann ich mich nicht mehr genau an den Namen erinnern, ich weiß nur noch, dass er kurz war. Anscheinend klopft mittlerweile auch schon eine kleine Altersvergesslichkeit bei mir an – aber zum Glück gibt es ja Dr. Google, der nach der Eingabe von ein paar Suchbegriffen auch tatsächlich schon die Adresse findet. Ich mache mich sofort auf den Weg und starte meinen „LUIGI“ meinen männlichen, italienischen Begleiter aus der Familie “ FIAT Cinquecento.“ Bei der Firma angekommen, betrete ich den Laden und gehe auf den ersten Mitarbeiter zu, der mich schon gespannt anschaut, denn Frauen als Kunden in einer IT – Firma sind ja hier schon ein eher selteneres Vorkommnis und werden in dieser Branche noch immer behandelt als wären sie eine seltene Spezies. Der Mitarbeiter, freundlich und kompetent hört sich mein Anliegen an und antwortet in seiner charmanten Art, soweit das bei einem IT-Mitarbeiter überhaupt möglich ist, „es tut mir leid, aber wir reparieren nur Computer, welche auch bei uns gekauft werden. Ich fühle, wie mein Blutdruck steigt und eine kleine Krise von mir Besitz ergreift, mein Herz klopft schneller, aber ich weiß, ich muss hartnäckig bleiben, um hier eine schnelle Lösung zu finden. Ich setze mein schönstes Lächeln auf und frage, gibt es denn überhaupt keine Möglichkeit mir zu helfen und als ich ein kleines Lächeln entdecke bin ich mir sicher, dass ich den richtigen Knopf gedrückt habe . Der „nette“ Mitarbeiter überlegt einen Moment und zückt schließlich eine Visitenkarte aus seiner Schublade. Ich nehme die Karte entgegen und lese „Macdoc“ , der Name ist vielversprechend und ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen – „Nomen est Omen“, sage ich richtig oder…ganz genau antwortet der Mitarbeiter mit einem Augenzwinkern und ich habe tatsächlich Glück, diese Firma ist sehr kompetent und repariert mir meinen Laptop innerhalb eines Tages und als ich meinen äußerst treuen Begleiter wieder abhole, durchströmt mich ein Gefühl von Glückseligkeit und ich weiß am Ende wird doch alles wieder gut – man muss im Leben nur immer hartnäckig bleiben….

© Heidi Reiter 2024-07-20

Laptop gecrasht – ich bekomm eine Krise BLOG #2

von Heidi Reiter

 
 
Pörtschach am Wörthersee

Wieder einmal sitze ich bei Kerzenlicht auf meinem Balkon, die sanften Flammen tanzen in der Abendluft und tauchen meine Schreibutensilien in ein warmes und einladendes Licht. Ich habe alles vorbereitet, um meine inspirative Ader zu nutzen, die immer am Abend zum Vorschein kommt. Der Laptop steht bereit und ich beginne, meine Gedanken in das Textfeld zu tippen. Die Finger fliegen nur so über die Tastatur, fast so als würde ich Klavier spielen und die Worte strömen aus mir heraus, unaufhaltsam und kraftvoll. Ich muss meine Gedanken gleich niederschreiben , denn ich will heute unbedingt noch ein weiteres Kapitel in meinem ersten Liebesroman scheiben. Mein Blick schweift über den See, der sich vor mir als Lichtermeer ausbreitet und ich entschließe mich, einen Drink aus der Küche zu holen. Ich stehe etwas sehr schwungvoll auf und streife mit meiner Hüfte den Laptop, welcher bereits gefährlich am Rande des Tisches balanciert. Plötzlich kippt er über die Kante und scheint in Zeitlupe auf den Boden zu stürzen. In einer akrobatischen Einlage, welche durchaus im Zirkus „Krone“ als Nummer durchgehen würde, fange ich ihn noch mit meinem Knie ab und verhindere im „last minute szenario“ den Absturz meines Heiligtums. Gottseidank, denke ich – was würde ich nur ohne meinen braven „Assistant“ machen, der auch immer wieder gerne Überstunden macht und sich niemals beschwert, dass ich ihn manchmal auch etwas rudimentär behandle. Mein Adrenalinspiegel geht wieder etwas nach unten und ich kann mir jetzt in Ruhe meinen“ Averna Sour“ machen, den ich jetzt auch wirklich dringend benötige. Zurück am Balkon , begebe ich mich wieder in Position und blicke auf das Display meines Laptops – ich erstarre und kann es nicht fassen, das Display sieht aus wie aus einem Film von Utopia und es zieht sich ein großer Riss über den gesamten Bildschirm , anscheinend war ich bei meiner akrobatischen Einlage mit dem Laptop bei der Tischkante angekommen und das Universum hat zurückgeschlagen. Es ist mittlerweile Mitternacht und ich bekomme schön langsam die Vermutung, dass ich meinen kreativen Abend anscheinend doch vorzeitig beenden muss. Doch was tun, der Laptop ist noch relativ neu und allein der Gedanke, wieder einen neuen aufzusetzen, bringt mich in eine leichte Krise und versetzt mich in Panik …Plötzlich erinnere ich mich daran, dass ich letzte Woche bei einem Italo- Konzert war und der Moderator erwähnt hatte, dass der Sänger der Band auch eine IT Firma besitzt, welche sich auch mit Refurbishment beschäftigt. Der Plan ist nun gefasst , ich werde definitiv morgen diese Firma ausfindig machen und eine Lösung für meinen mitternächtlichen Faux Pas finden. Mit diesem Gedanken lege ich mich ins Bett und trotz des Ärgers über den kaputten Laptop, verspüre ich eine seltsame Ruhe. Morgen würde ich sicher einen Lösung finden und ich denke mir , dass dieser kleine Zwischenfall am Ende ein Kapitel in meinem Roman inspirieren wird – aber dass ist eine andere Geschichte…..

© Heidi Reiter 2024-07-19

Last Minute Konzert – Wettlauf gegen die Zeit BLOG #1

von Heidi Reiter

 
 
Klagenfurt am Wörthersee
Aufwachen um 6.00 Uhr an einem Samstag ??? Ich weiß nicht, was heute los ist, aber es scheint, als hätte die Meditation gestern Abend für mein „inneres Kind“ nicht ganz den gewünschten Effekt gehabt. Normalerweise schlafe ich samstags aus, aber heute war ich schon bereits um 6.00 Uhr hellwach, „Oh mein Gott“, denke ich, „was ist hier los „mein erster Gedanke: ein erfrischender „Morningswim im Wörthersee – i like it, das lässt wirklich mein Herz aufgehen und gibt mir einen Energiekick, der mit nichts vergleichbar ist . Aber wie das immer so ist, verbummele ich mal wieder die Zeit und es vergehen 2 Stunden wie im Flug, bis ich endlich mein Bike sattle und Richtung See aufbreche. Mein Zeitgefühl scheint irgendwo zwischen den Bettkissen verloren gegangen zu sein und Stress ist wieder mal mein ständiger Begleiter. Nach meinem ausgiebigen Morgenbad gehts weiter Richtung Bäckerei. Mit knurrendem Magen stürme ich den Laden, um Frühstück zu kaufen und um meinen Blutzuckerspiegel etwas zu erhöhen – zumindest 2 Dinkelherzen mit Marmelade müssen es schon sein, sonst bin ich irgendwie unrund und den ganzen Tag ueber ungenießbar. Danach schnell die Runde mit dem Hund, aber natürlich treffe ich wieder mal einen Bekannten. Und was macht er? Er erzählt mir seine gesamte Krankheitsgeschichte, die auch wirklich sehr dramatisch klingt und auch er sieht nicht gerade so aus, als wäre er für 2 Wochen auf Ibiza am Loveboat gewesen. Doch die Uhr tickt unerbittlich, und innerlich plane ich bereits die schnellste Route zu meinem Klassikkonzert. Jede Sekunde zählt, aber mein Bekannter lässt nicht locker und redet wie ein Wasserfall auf mich ein – jetzt ist klar, er will auf jeden Fall noch seine Story loswerden. Ich bin das geeignete Opfer – immer ein Ohr offen für alle und in Übermassen emphatisch und will ihn natürlich auch nicht vor den Kopf stoßen. Ich rechne schon in Gedanken aus, wie ich es noch rechtzeitig zum Konzert schaffen kann, ohne gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung zu verstoßen. Schnell die Runde mit dem Hund beendet, zu Hause in irgendein Kleid gesprungen und nach einem schnellen Blick in den Spiegel geht’s ab zum Konzert und natürlich werden alle Vorsätze über Geschwindigkeitsbeschränkungen wieder mal über Bord geworfen. Minuten vor Beginn finde ich tatsächlich noch einen Parkplatz. „Wie durch ein Wunder denke ich mir, aber nein das ist Karma…. man muss nur dran glauben…… ich ziehe gedanklich meine Siebenmeilenstiefel an und renne los. Schweißgebadet und leicht panisch bei einer Temperatur von 32 Grad – schaffe ich es tatsächlich noch zwei Minuten vor Beginn ins Konzert. Während ich meinen Platz einnehme, denke ich mir „mein Zeitmanagement hat definitiv noch Potenzial und Luft nach oben „. Aber hey ich habe es geschafft – wenn auch mit einem erhöhten Puls und einigen Schweißtropfen zuviel, aber das Leben ist eben ein Abenteuer und manchmal müssen wir einfach lachen und weitermachen…..

 

© Heidi Reiter 2024-07-14